Lohnfertigung in der Industrie: Ein System mit Zukunft

Die Lohnfertigung ist in der Industrie schon lange Zeit etabliert. Auch in mittelfristiger Zukunft dürfte sich daran nichts ändern. Durch die Auslagerung von Teilen der Fertigung kann Expertise auf ganzer Ebene garantiert werden. Zudem bleiben die Abläufe der Industriebetriebe flexibel, wenn auf die Lohnfertigung gesetzt wird.

Lohnfertigung ist im dynamischen Wettbewerb unerlässlich

Bei der Lohnfertigung werden einzelne Produktionsschritte oder die gesamte Fertigung von Bauteilen an Drittunternehmen ausgelagert. Für Industriebetriebe ergibt sich dadurch ein großer Vorteil im dynamischen Wettbewerb. Unternehmen können so nämlich eine entsprechende Bandbreite an Aufträgen annehmen. Denn über die Lohnfertigung kann jedes benötigte Fertigungsverfahren realisiert werden, ohne dafür eigene Anlagen anschaffen zu müssen. Lange etabliert ist die Lohnfertigung schon in der Automobilindustrie. Aufgrund der vielen Arbeitsschritte lassen sich hier nicht alle Fertigungsprozesse in einem Betrieb abdecken. Für das Laserschneiden und viele weitere Aufgaben werden Lohnfertigungsbetriebe von den großen Automobilherstellern engagiert. Damit werden aber nicht nur der Arbeitsprozess und das Know-how ausgelagert. Auch die vielen Maschinen und Anlagen müssen nicht im eigenen Besitz sein. So bleibt der Fixkostenanteil möglichst gering. Im dynamischen Wettbewerb von heute wäre es gar nicht möglich, alle Fertigungsverfahren in einem Betrieb abzubilden. Zudem ändern sich die Bedürfnisse der Kunden besonders schnell. Über das breite Netzwerk an Lohnfertigern kann dann entsprechend schnell reagiert werden.

Kapazitätsengpässe in der eigenen Produktionsstätte überbrücken

Die Lohnfertigung eignet sich nicht nur für langfristige Kontrakte. Auch kurzfristige und ungeplante Kapazitätsengpässe können so überbrückt werden. In einigen Branchen gibt es schwankende Auftragslagen. Während der Produktionsspitzen fehlen dann oft die zeitlichen Ressourcen, um alle Aufträge abwickeln zu können. Um Liefertermine nicht weit in die Zukunft schieben oder Kunden gar absagen zu müssen, können Auftragsspitzen über die Lohnfertigung aber flexibel abgefedert werden. Viele Lohnfertiger können auch Express-Aufträge in die eigene Produktion einschieben. So bleiben Unternehmen dynamisch. Selbst bei ungeplanten Ausfällen in der eigenen Produktion können Lieferausfälle verhindert werden. Das ist vor allem mit Blick auf vereinbarte Pönalen von Bedeutung. Die Vertragsstrafen können hoch sein und die Kundenbeziehung wird durch eine Nichteinhaltung von Fertigungsterminen gestört.

Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit in der Fertigung

In der Fertigung wird der Gewinn oft über die Stückzahl erreicht. Pro gefertigten Bauteil liegt der Ertrag nämlich meist nur im Cent-Bereich. Hingegen ist die Anschaffung von Maschinen und Anlagen sehr teuer. Für kurzweilige Projekte würde eine Anschaffung in keinem Fall Sinn machen. Auch mit den gestiegenen Energiepreisen und dem Fachkräftemangel in der Industrie stellt sich für immer mehr Unternehmen die Frage nach der Wirtschaftlichkeit in der Fertigung. Oftmals ist es günstiger, Teilprozesse oder gar die gesamte Produktion mithilfe eines Lohnfertigers abzuwickeln.

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