Düsseldorf (ots) –
Die aktuelle Studie von Kearney zur Dekarbonisierung bei Industriegüterunternehmen „Decarbonization in industrial goods firms“ stellt klar, dass die lange übliche Praxis des Greenwashings vorbei ist. Denn die Welt hat sich verändert: Dekarbonisierung ist politischer Konsens und klimaneutrale Produkte werden immer stärker nachgefragt. Fortschrittliche Industrieunternehmen können jetzt die entscheidende Rolle bei der Reduzierung der eigenen CO2-Emissionen und der ihrer Lieferkette übernehmen.
Bewusstsein für Klimawandel und seine Auswirkungen wächst
„Viele Unternehmen haben die Notwendigkeit etwas zu tun erkannt, sie bemessen dem Thema aber noch zu geringe Priorität auf ihrer strategischen Agenda bei.“ erklärt Guido Hertel, Partner bei Kearney und Co-Autor der Studie. Verbraucher verlangen, dass die Produkte, die sie kaufen, aus nachhaltigen Quellen stammen. Infolgedessen unternehmen Business-to-Consumer(B2C)-Akteure vielfältige Anstrengungen, um Produkte klimaneutral anbieten zu können, was einen Welleneffekt zur Dekarbonisierung über die gesamte Lieferkette hinweg erzeugt. Apple hat sich beispielsweise verpflichtet, seine Lieferkette und seine Produkte bis 2030 klimaneutral zu machen und Volkswagen hat das Programm namens „goTOzero“ gestartet.
„Die Zahl der Unternehmen, die sich zu Initiativen verpflichten, bleibt deutlich unter dem erforderlichen Niveau. Damit bleibt viel CO2-Einsparungspotential ungenutzt – das ist aus ethischer und unternehmerischer Sicht unverständlich“, so Hertel weiter, „denn früher oder später werden alle Unternehmen mit der regulatorischen Notwendigkeit konfrontiert sein, ihre Emissionen zu berücksichtigen.“ Unternehmen, die vorausschauend handeln, um sowohl ihren eigenen als auch den CO2-Ausstoß ihrer Lieferanten zu reduzieren, werden dadurch in der Lage sein, nicht nur ökologische, sondern auch finanzielle Vorteile zu erzielen.
Chancen als Hebel für umfassende Dekarbonisierung nutzen
Industriegüterhersteller sind in der Lieferkette besonders gut geeignet, um die Chancen der Dekarbonisierung zu nutzen. Während ihre Geschäftstätigkeit bereits ein guter Ausgangspunkt zur Reduzierung der CO2-Emissionen ist, liegt der mächtigere Hebel in den Auswirkungen auf die Lieferkette ihrer Kunden und der Endkunden.
Um Unternehmen im Dekarbonisierungsprozess zu unterstützen, hat Kearney drei praktische Empfehlungen entwickelt:
– Schnelle Erfolge realisieren: Identifikation gewinnbringender CO2-Emissionsreduktionen, zum Beispiel durch den Wechsel zu CO2-neutralen oder erneuerbaren Energiequellen.
– Lieferkette klimaneutral entwickeln: zum Beispiel durch Einbeziehung des CO2 -Fußabdrucks in die Lieferantenauswahlkriterien, die Verlängerung der Produktlebensdauer für ausgereifte Technologien und die Identifizierung von Ersatzstoffen für Rohstoffe mit einem hohen CO2-Fußabdruck.
– Geschäftsmodell anpassen: umfassende Veränderungen sind in den Bereichen Strategie (z. B. Optimierung des Unternehmensportfolios hin zu CO2-minimierten Produkten und Produktdesign), Fertigung (z. B. Wiederaufarbeitung von Produktionsabfall) sowie Demontage und Entsorgung (z. B. Bereitstellung energieeffizienter modulare Upgrade-Optionen) anzustreben.
Ein neuer Wachstumsmarkt entsteht
Der Gesamtmarkt für Industriemaschinen ist 1,1 Billionen US-Dollar groß und wird in den kommenden Jahren mit einer erwarteten jährlichen Wachstumsrate von 5,2 Prozent wachsen. Angesichts der zunehmenden Bedeutung der Dekarbonisierung für Kunden der Industrieunternehmen wird die Nachfrage nach dekarbonisierten Maschinen weiter steigen und eine wichtige Kaufentscheidung für Neumaschinen sein.
„Mit anderen Worten bietet die Dekarbonisierung eine herausragende Gelegenheit für Hersteller von Industriemaschinen, eine entscheidende Rolle in der Lieferkette zu übernehmen, indem sie die vor- und nachgelagerten Emissionen beeinflussen und ihren Marktanteil ausbauen.“ fasst Arndt Heinrich, Principal bei Kearney und Co-Autor der Studie, die Ergebnisse zusammen.
Die vollständige Studie lesen Sie hier (englisch): https://ots.de/mkV8JA
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