Bergisch Gladbach / Köln (ots) –
Handwerkliche Berufe sind in den Überlegungen eine Option, insbesondere für junge Menschen. Am Ende entscheiden sie sich jedoch mehrheitlich gegen eine Karriere im Handwerk. Diesen Zwiespalt belegt der „ISOTEC-Handwerkskompass“, der vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW Consult) im Auftrag des Sanierungsunternehmens ISOTEC erarbeitet wurde. Der Lösungsvorschlag der Untersuchung: Die Attraktivität des Handwerks pro-aktiv kommunizieren, Schwachstellen benennen und konkrete Lösungen aufzeigen. Der ISOTEC-Handwerkskompass sieht diese Offensive als gemeinsame Aufgabe von Handwerksbetrieben, einzelnen Handwerkern, Verbänden, Kammern und Politik.
Laut ISOTEC-Handwerkskompass können sich 29,4 Prozent der im Rahmen der IW-Studie befragten Jugendlichen eine Karriere im Handwerk vorstellen, 9 Prozent sind zumindest unentschlossen. Tatsächlich aber ist nur knapp jeder Zehnte (9,8 Prozent) der Befragten im Handwerk tätig. Dies zeigt die deutliche Diskrepanz zwischen der positiven Einstellung und dem tatsächlichen Verhalten.
Informationsarbeit für Jugendliche
„Jugendliche sehen also durchaus, dass Handwerksberufe eine sinnvolle und erfüllende Tätigkeit sind“, betont Marcel Kluge, Marketingleiter des Sanierungsunternehmens ISOTEC, der die Erarbeitung des Handwerkskompasses begleitet hat. Dass sich junge Menschen zwar einen Handwerksberuf vorstellen könnten, am Ende aber doch nicht ins Handwerk gehen, liegt seiner Einschätzung nach vor allem an Informationsdefiziten: Sie wissen nicht genug über die Möglichkeiten im Handwerk, insbesondere über Karriere- und Verdienstchancen.
Gesellschaftliches Umdenken gefordert
„Ein zweites Problem ist die unzureichende gesellschaftliche Wahrnehmung und Wertschätzung dafür, was das Handwerk tut und was es für die Gesellschaft bedeutet“, ergänzt Marcel Kluge. Hier müsse seiner Meinung nach ein Umdenken stattfinden, damit Menschen wieder offener und positiver gegenüber dem Handwerk eingestellt seien. Sein Fazit: „Der Stolz der Handwerker auf ihre Leistung, auf das Ergebnis ihrer Arbeit, muss stärker kommuniziert, das Ergebnis ihrer Leistungen und ihrer Arbeit für die Gesellschaft neu herausgestellt werden.“
Die verschiedenen Zielgruppen erreichen
Die Adressaten dieser Botschaften sind ganz verschiedene Personengruppen: Menschen vor der Berufswahl, Arbeitnehmer, die in ihrem aktuellen Job unzufrieden sind und nach einer Alternative suchen, aber auch die Entscheidungsträger in Politik, Verbänden oder Organisationen und nicht zuletzt die Kunden, die Handwerker brauchen. „Denn am Ende ist jeder davon betroffen, ob der Handwerksberuf attraktiv ist und ob wir genug Handwerker haben oder nicht“, so Marcel Kluge.
„Das fängt schon bei den Kindern an: Sie sollten wissen, dass Handwerker ihren Kindergarten gebaut haben. Und es wäre großartig, wenn Kids nicht nur Arzt, Pilot oder Feuerwehrmann werden möchten, sondern eben auch Handwerker. Wie wäre es in diesem Zusammenhang mit ‚Handwerkspraxistagen‘ im Kindergarten oder in der Grundschule?“, so Marketingexperte Marcel Kluge.
Best-Practice-Beispiele für Attraktivität und Problemlösungen
Das, was das Handwerk attraktiv macht, in den Vordergrund zu stellen, aber auch Dinge, die es unattraktiv machen, zu benennen und konkrete Lösungsmöglichkeiten zu zeigen, ist nach Überzeugung von Marketingexperte Marcel Kluge der Königsweg. Unattraktive Arbeitszeiten, Bürokratie, schwierige Rahmenbedingungen, veraltete Betriebsstrukturen und Führungsmethoden: Hier gilt es, Best-Practice-Beispiele pro-aktiv zu kommunizieren, ganz nach dem Motto: „Wir hatten dieses Problem in unserem Betrieb und haben es wie folgt gelöst.“
Betriebe: Mitarbeiter in den Vordergrund stellen
Gerade kleinere und mittlere Betriebe können für die Attraktivitätssteigerung des Handwerks einen entscheidenden Beitrag leisten, der am Ende ihnen selbst und dem Handwerk insgesamt zugutekommt. Dafür sollten sie konsequent ihre handwerklichen Mitarbeiter in den Vordergrund stellen, ganz nach dem Motto: Herausragende Produkte werden von großartigen Handwerkern gemacht. „Das darf kein ‚One-Hit-Wonder‘ sein, sondern eine Kommunikationsstrategie, die das Thema dauerhaft belegt“, so ISOTEC-Marketingleiter Kluge. Eine Reihe von Handwerksbetrieben ist schon heute ganz in diesem Sinne mit gutem Social Media-Content unterwegs. Zudem nehmen einzelne Handwerker auf ihren Social Media-Kanälen ihre Follower mit in den Berufsalltag und ermöglichen damit einen unmittelbaren Einblick in ihre Arbeit und ihre beruflichen Möglichkeiten. Auf Instagram versammelt zum Beispiel eine Maurermeisterin fast 1 Mio. Follower, die sie mit auf ihre Baustellen nimmt und dort kurzweilig von ihrem Arbeitsalltag berichtet. So erhalten Jugendliche vor der Berufswahl, Menschen, die sich beruflich neu orientieren wollen, aber auch Kunden authentische Einblicke in den Praxisalltag eines Handwerkers oder einer Handwerkerin.
Kommunikation auf allen Kanälen
Da das Thema so groß ist, kann man sich nicht auf einen Kanal fokussieren, sondern muss für jede Zielgruppe die geeigneten Kanäle herauszusuchen. Kinder werden im Kindergarten oder in der Grundschule erreicht, Jugendliche vor der Berufswahl über Social Media. Das gleiche gilt für Menschen, die bereits im Handwerk tätig sind oder potentielle Kunden. Auch über Online-Kommunikation lassen sich sehr gezielt Botschaften vermitteln, ebenso über Printmedien, Radio, Fernsehen, Podiumsveranstaltungen, Polit-Diskussionen etc. „Wir bei ISOTEC haben zum Beispiel einen ‚Podcast zum Handwerkskompass‘ ins Leben gerufen. Dort arbeiten wir beständig daran, unsere Botschaften zum Handwerk an die verschiedenen Zielgruppen zu bringen“, erläutert ISOTEC-Marketingleiter Marcel Kluge.
ISOTEC-Handwerkskompass zum Download unter www.isotec-handwerkskompass.de.
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Quelle: ots