Hamburg (ots) –
Leserinnen und Leser des DUP UNTERNEHMER-Magazins kritisieren negative Bewertungen ihrer Firmen, die sie für ungerechtfertigt halten und die in der Regel anonym geäußerte Kritik. Fast 78 Prozent der Befragten sind deshalb grundsätzlich für eine strenge Regulierung von Bewertungsportalen wie Kununu oder Trustpilot, rund 80 Prozent wollen, dass Firmenbewertungen nur noch mit Klarnamen möglich sind.
Wer einen Job oder neue Geschäftspartner sucht, blickt meist zunächst auf Rezensionen im Internet. Doch inwieweit entsprechen diese der Realität? Und wie wirken sich ungerechtfertigte Negativ-Bewertungen auf Portalen wie beispielsweise Google, Kununu oder Trustpilot auf das Geschäft der beurteilten Unternehmen aus? Dazu befragte jetzt das DUP UNTERNEHMER-Magazin im Rahmen der monatlichen Erhebung DUP-Monitor seine Leserinnen und Leser.
Die Folgen anonymer und ungerechtfertigter Bewertungen von Firmen können erheblich sein. So antworten 27 Prozent der Teilnehmenden auf die Frage „Haben Sie Erfahrungen gemacht, dass Bewerberinnen oder Bewerber wegen schlechter Bewertungen Ihres Unternehmens zum Beispiel auf Kununu oder Trustpilot abgesprungen sind?“ mit Ja. Knapp 19 Prozent der Befragten geben an, dass Geschäftsanbahnungen ihres Unternehmens bereits wegen negativer Bewertungen im Internet gescheitert sind.
Lediglich 16 Prozent hatten Erfolg mit der Löschung von ungerechtfertigten Negativbewertungen. So fordern 80 Prozent der Teilnehmenden, dass anonyme Firmenbewertungen verboten werden und solche nur noch mit Klarnamen möglich sind. Knapp 78 Prozent treten für eine strenge Regulierung von Bewertungsportalen ein.
Rechtsanwalt Jan Meyer von der Sterne-Advo Rechtsanwaltsgesellschaft (https://sterne-advo.de/) in Düsseldorf hat sich darauf spezialisiert, rechtswidrige Bewertungen entfernen zu lassen. Er äußert sich auf dup-magazin.de: „Unsere Mandanten – vorwiegend kleine und mittelständische Unternehmen ab zehn Mitarbeitenden – haben vorwiegend Probleme mit anonymen und verleumdenden Bewertungen auf der Plattform kununu.com. Der angespannte Personalmarkt führt erst recht zu dem Erfordernis einer fairen und transparenten Bewertungsplattform. Ohne anwaltliche Expertenhilfe ist das leider nicht gewährleistet, denn die Human-Resources-Portale schätzen negative Bewertungen sehr und löschen diese ohne Druck nicht.“
Trustpilot schiebe „seinen Kunden, die ein Profil ‚beanspruchen‘, sogar unauffällig internationale Rechts- und Gerichtsstandsvereinbarungen unter“, so Meyer. Die Folge sei, dass das Portal außergerichtlich selbst evident rechtswidrige Bewertungen teilweise nicht lösche und dass im Vereinigten Königreich geklagt werden müsse.
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Quelle: ots