Steuer-Tricks für Handwerker: So sparen Betriebe jährlich zehntausende Euro

Düsseldorf (ots) –

Steuern sind für deutsche Handwerksbetriebe oft der höchste Liquiditätsabfluss. Da ihre Gewinnspanne meist nicht sehr groß ist, ist es für sie umso wichtiger, weniger Steuern zu bezahlen. Was viele Handwerker nicht wissen: Sie können jährlich viel Geld behalten, wenn sie einige Dinge beachten.

„Ob bei der Rechtsform, der Holding oder den steuerfreien Benefits für Mitarbeiter angesetzt wird – gerade für Handwerker gibt es dutzende Möglichkeiten. Betriebe können mit den richtigen Maßnahmen und dem notwendigen Wissen einiges an Steuern sparen“, erklärt Ali Doygun, Steuerberater für mittelständische Unternehmen. Er verrät in diesem Gastbeitrag sieben Tricks, wie Betriebe jährlich mehrere tausend Euro Steuern sparen.

1. Investitionsabzugsbetrag nutzen

Eine gute Möglichkeit zur Steuereinsparung für kleine und mittelständische Handwerksbetriebe ist die Geltendmachung des Investitionsabzugsbetrages: Hierbei können die Unternehmen einen Teil der erwarteten Ausgaben der nächsten drei Jahre bereits im laufenden Wirtschaftsjahr abrechnen.

Möglich ist dies bei allen abnutzbaren beweglichen Gütern wie Möbeln, Maschinen und Fahrzeugen. Gemäß § 7g Abs. 1 EStG dürfen die Unternehmen hier mittlerweile bis zu 50 Prozent ihrer Investitionskosten abziehen. Diese gewinnmindernde Berücksichtigung kann in den Betrieben sofort die Steuerbelastung senken, ohne tatsächlich unmittelbar Geld auszugeben. Somit wird die Steuerlast in Vermögen umgewandelt.

2. Sonderabschreibungen für kleine und mittelständische Unternehmen

Wer als Handwerksbetrieb zudem bis zu 200.000 Euro Gewinn im Jahr erwirtschaftet, kann zusätzlich zu seinen linearen Abschreibungen noch einmal für bewegliche Güter wie Maschinen und Firmenfahrzeuge 20 Prozent der Anschaffungskosten innerhalb von fünf Jahren geltend machen. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen können hier also zusätzlich Steuern sparen.

3. Optimierung des Geschäftsführergehalts

Wir sehen oft, dass sich viele Unternehmer selbst kein Gehalt bezahlen – hier verschenken sie jedoch ohne Not den Grundfreibetrag auf die Einkommensteuer. In diesem Jahr liegt dieser bei 10.908 Euro. Geschäftsführer sollten sich daher in jedem Fall etwa 1.000 Euro Gehalt im Monat auszahlen, um von diesem Steuerfreibetrag profitieren zu können. Umgekehrt sollten in schwierigen Zeiten hohe Lohnzahlungen an den Geschäftsführer nach Möglichkeit gesenkt werden, um hier die Steuerlast rechtzeitig zu senken.

4. Rückstellungen prüfen

Viele Handwerksbetriebe kennen und nutzen die Möglichkeit der Bildung von Rückstellungen. Allerdings werden in den Jahresabschlüssen meist nur zwei oder drei Rückstellungen aufgeführt. Hier sind weitere potenzielle Risiken zu identifizieren, also finanzielle Verpflichtungen, die in ihrer genauen Höhe noch nicht feststehen.

Wer etwa als Heizungsinstallateur bereits von seinem Kunden Nachbesserungsforderungen in Aussicht gestellt bekommen hat, kann für die zu erwartenden Leistungenin seiner Bilanz eine Rückstellung bilden. Durch diese einfache Maßnahme kann nicht nur der zu versteuernde Jahresüberschuss, sondern unter Umständen auch die Vorauszahlung zur Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer gesenkt werden.

5. Bestände abwerten

Eine weitere Möglichkeit, den bilanzierten Gewinn und damit Steuern zu sparen, ist die Abwertung von Saisonware und Lagerbeständen. So kann optimalerweise zwischen den Jahren eine Inventur auf alle Waren, Rohstoffe und Halbfabrikate erfolgen. Hier können die Unternehmen dann alle Waren auf den Marktwert abwerten, der ihnen abzüglich der Gewinnspanne noch zugeschrieben wird.

6. Rechtsform wechseln

Viele Unternehmer sind als Personengesellschaft oder Einzelunternehmer tätig. Dies kann gewisse Vorteile haben, ab einem Gewinn von etwa 80.000 Euro zahlen sie jedoch höhere Steuern als eine Kapitalgesellschaft, etwa eine GmbH oder Holding-Struktur. Zudem haften sie noch persönlich und voll mit ihrem privaten Vermögen. Hier sollten die Betriebsinhaber daher kritisch prüfen, ob sie nicht mit einer Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft finanziell besser fahren und ihr Privatvermögen schützen – solche Umwandlungen sind sogar noch bis zu acht Monate rückwirkend möglich.

7. Vorauszahlung senken

Schließlich können die Handwerksbetriebe in einzelnen Jahren für eine höhere Liquidität im Unternehmen sorgen, wenn sie die Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer-Vorauszahlungen senken lassen. Hierzu genügt in der Regel ein formloser Antrag an das Finanzamt, lediglich die Gründe der Absenkung müssen glaubhaft gemacht werden. Diese können etwa ein zu erwartender niedrigerer Gewinn gegenüber dem Vorjahr oder größere Investitionen im laufenden Jahr sein.

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere professionelle Möglichkeiten der Steuerersparnis wie etwa die Rechnungsabgrenzung, Lohnoptimierung mit Sachbezügen und Anträge auf die sogenannte Ist-Versteuerung. Wer als Handwerksbetrieb die dargelegten sieben Tipps beherzigt, kann jedoch bereits sehr viele Steuern sparen.

Über Ali Doygun und Soufian El Morabiti:

Soufian El Morabiti und Ali Doygun entwickeln mit GoldmanTax intelligente Steuerstrategien für den Mittelstand. Die Steuerprofis haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Steuerberatung zu revolutionieren und Mittelständlern dabei zu helfen, den niedrigsten Steuersatz zu erhalten, der für sie möglich ist. Dabei setzt die Steuerkanzlei GoldmanTax auf die Steuerstrategien der erfolgreichsten Konzerne. Mehr Informationen dazu unter: https://www.goldmantax.de/

Pressekontakt:
GMT Steuerberatungsgesellschaft mbH
www.goldmantax.de
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