Sonja Steffen folgt Brigitte Zypries als Inkasso-Ombudsfrau – Branchenverband BDIU trifft sich in Leipzig zum Strategieforum

Berlin (ots) –

In Leipzig versammelt sich zurzeit der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen zu seinem Strategieforum. An zwei Tagen, dem 26. und 27. April 2023, diskutieren die Mitgliedsunternehmen von Europas größtem Branchenverband für Inkasso und Forderungsmanagement über aktuelle rechtliche Themen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Bereich Payment.

Auf ihrer Mitgliederversammlung wählten zuvor die Inkassounternehmen die Rechtsanwältin Sonja Steffen zur neuen Ombudsfrau. Sie folgt auf Brigitte Zypries, Bundesministerin a.D. „Brigitte Zypries hat das Amt der Ombudsfrau in einer für die Branche entscheidenden Phase geprägt“, sagt Yvonne Wagner, Vizepräsidentin des BDIU. „So fiel in ihre Amtszeit die Einführung unseres Codes of Conduct, mit dem sich die Inkassounternehmen auf Regeln für einen fairen Forderungseinzug verständigt haben. Das war ein Meilenstein für einen besseren und nachprüfbaren Verbraucherschutz im Inkasso, der selbstverständlich auch Auswirkungen auf die Tätigkeit der Inkasso-Ombudsstelle gehabt hat. Bereits heute lässt sich sagen, dass der Code of Conduct ein großer Erfolg ist, denn er hat einige streitige Themen im Verhältnis zwischen säumigen Zahlern und Inkassodienstleistern klar adressiert und so geklärt, dass es zu einem spürbaren Rückgang an Beschwerdefällen gekommen ist.“

Die neue Ombudsfrau Sonja Steffen wird an diese Arbeit nahtlos anknüpfen. Sie ist Fachanwältin für Familienrecht und Expertin für Migrationsrecht mit eigener Kanzlei in Stralsund. Von 2009 bis 2021 war sie Mitglied des deutschen Bundestages.

„Durch meine Arbeit kenne ich Schuldner- und Gläubigersorgen von beiden Seiten her sehr gut“, sagt Steffen. „Viele Menschen wissen nicht, wie sie mit Inkassoschreiben umgehen sollen. Wenn ich mich dann an ein Mitgliedsunternehmen des BDIU gewendet habe, habe ich die Erfahrung gemacht, dass wir im direkten Austausch so gut wie immer Lösungen finden können.“

Brigitte Zypries ergänzt: „Inkassounternehmen haben eine wichtige Finanzierungs- und Sicherungsfunktion für die deutsche Wirtschaft. Sie tragen eine hohe Verantwortung dafür, dass Forderungen gerecht und fair eingezogen werden. Ich habe den Eindruck, dass Inkassodienstleister ihre Verantwortung sehr ernst nehmen und bei Problemen für schnelle und unbürokratische Lösungen sorgen. Ich würde mich freuen, wenn das so bliebe und man die Geschwindigkeit bei der Umsetzung dieser Lösungen sogar noch beschleunigen könnte.“

Beim Strategieforum diskutiert die Branche unter anderem über Veränderungen des Geschäftsmodells im Forderungseinzug. Aktuelle Payment-Trends wie BNPL (Buy now, pay later), fortschreitende Digitalisierung und ein wachsender Bereich von Legal-Tech-Anbietern, von denen viele als Inkassodienstleister registriert sind, werden auch von den Mitgliedsunternehmen des BDIU dynamisch begleitet. Für den Verband stellt sich die Frage, wie diese Change-Prozesse in der eigenen Organisation abgebildet werden können. „Kernthema der Unternehmen, die sich unter dem Dach des BDIU versammeln, ist der Einzug von Forderungen. Neben Inkassodienstleistern haben sich auf diesem Markt in den letzten Jahren auch viele Anwaltskanzleien etabliert. Diesen wollen wir nun den Weg in unseren Verband ebnen“, so Yvonne Wagner. Auf der Mitgliederversammlung wurde daher eine Satzungsänderung angenommen, die es Anwälten ermöglicht, ebenfalls Mitglied im Branchenverband zu werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Kanzleien im Schwerpunkt Inkassodienstleistungen betreiben.

In einer Grußbotschaft hob Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann die Bedeutung des Codes of Conduct für das Forderungsmanagement hervor. Die Inkassounternehmen zeigten damit Verantwortung. Die jüngste Reform des Inkassorechts habe zur Rechtssicherheit beigetragen. Für die Evaluierung des Gesetzes, die ab Oktober dieses Jahres stattfinden soll, bedankte sich der Minister für die Mithilfe der BDIU-Mitglieder. Sie sind derzeit in einer Branchenbefragung dazu aufgerufen, Daten zu liefern, die die Geschäftsjahre 2020 (vor der Reform) und 2022 (nach deren Inkrafttreten) direkt miteinander vergleichen.

Pressekontakt:
BDIU Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V.
Pressesprecher: Marco Weber, [email protected]
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Original-Content von: Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen BDIU, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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