Sicherheit ab Tag eins: 5 Tipps für Unternehmen, um Azubis von Beginn an mit der Arbeitssicherheit vertraut zu machen

Wuppertal (ots) –

Mit der Ankunft von neuen Azubis im Unternehmen steigen auch potenzielle Unfallwahrscheinlichkeiten. Denn von der Handhabung schwerer Maschinen bis hin zur Einhaltung von Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien bei der Büroarbeit – die Nichtbeachtung dieser Aspekte sowohl durch Azubis als auch durch Mitarbeiter in der Zusammenarbeit mit Azubis scheint hoch zu sein und kann schwerwiegende Folgen haben.

„Die Einbindung von Arbeitssicherheit in die Ausbildung ist nicht nur eine Frage der gesetzlichen Anforderungen, sondern auch eine Frage der Fürsorge – für das Unternehmen und auch für die eigenen Mitarbeiter“, erklärt Stefan Ganzke. Der Sicherheitsingenieur weiß, wie Unternehmen die Ausgangsbedingungen für Azubis verbessern und die Sicherheitskultur stärken können. In diesem Artikel gibt er 5 Tipps, wie Unternehmen ihre Azubis erfolgreich mit der Arbeitssicherheit in Berührung bringen.

Arbeitssicherheit unter Azubis lässt zu wünschen übrig

Eine zuverlässige und moderne Sicherheitskultur ist für die meisten Unternehmen von äußerster Wichtigkeit. Das ist auch wichtig, wenn man sich einmal die Zahlen der meldepflichtigen Arbeitsunfälle unter Azubis anschaut. Insgesamt verletzten sich im Jahr 2021 31.415 Azubis am Arbeitsplatz so schwer, dass sie länger als drei Tage arbeitsunfähig waren. Knapp 85 Prozent der Arbeitsunfälle lassen sich auf junge Menschen bis zum 25. Lebensjahr zurückführen. Es scheint, als wenn in dieser Altersklasse das Sicherheitsbewusstsein und die erforderliche Risikokompetenz noch ausbaufähig ist. Es gilt allerdings auch die Ausbildungsverantwortlichen und Mitarbeiter vor Ort mit in die Pflicht zu nehmen. Was also können Unternehmer für ihre Auszubildenden tun, um ab Tag eins für ihre Sicherheit zu sorgen?

Tipp 1: Das Safety Mindset ausrichten

Die Bedeutung von Sicherheit am Arbeitsplatz ist nicht ausschließlich auf Auszubildende beschränkt. Unabhängig davon, ob Mitarbeiter 30, 40 oder 50 Jahre alt sind, spielt die Einstellung zu ihrer persönlichen Sicherheit eine entscheidende Rolle für den Erfolg von Sicherheitsmaßnahmen. In den meisten Fällen halten sich Mitarbeiter nur an Regeln, weil sie es müssen. Das Ziel des Arbeitsschutzes muss es allerdings sein, eine innere Motivation für den Arbeitsschutz zu schaffen, so dass möglichst viele förderliche Glaubenssätze wie „Ich will mich nicht verletzen“ vorliegen. Gerade hier lohnt es sich, früh anzufangen.

Tipp 2: Es braucht ein Konzept

Wenn Unternehmer ihre Azubis von Beginn an für Sicherheit gewinnen möchten, dann empfiehlt sich ein Konzept, das in der Umsetzung die Azubis über die Lehrzeit begleitet. Die Erarbeitung sollte gemeinsam durch die Personalabteilung, den Ausbildungsleiter und die Fachkraft für Arbeitssicherheit erfolgen. Der Betriebsarzt und Betriebsrat können sicherlich auch unterstützen. Wichtig ist, dass das Konzept auf wiederkehrende Maßnahmen setzt sowie eine moderne und zeitgemäße Form des Wissenstransfers.

Tipp 3: Risikokompetenz und Sicherheitsbewusstsein entwickeln

Sinnvoll ist es, dass gleich zu Beginn des Lehrjahres Aktivitäten stattfinden, die die Risikokompetenz und das Sicherheitsbewusstsein weiterentwickeln. Hierfür könnten Betriebe unter anderem Workshops anbieten, in denen die Teilnehmer Risiken am Arbeitsplatz in Kleingruppen vor Ort erkennen müssen und anschließend mögliche Schutzmaßnahmen erstellen. In den folgenden Lehrjahren kann dann darauf aufgebaut werden, indem Azubis beispielsweise die Ausbildung zum Ersthelfer oder Brandschutzhelfer absolvieren. Gerade im letzten Lehrjahr sind außerdem Projektarbeiten möglich, die bei der zuständigen Berufsgenossenschaft, zum Beispiel im Rahmen des Azubi-Wettbewerbs, eingereicht werden können.

Tipp 4: Arbeitsschutz Mentorenprogramm

Mittelfristig betrachtet kann ein solches Konzept dazu führen, dass sich unter den Azubis Personen befinden, die nachweislich ein gutes Sicherheitsbewusstsein entwickelt haben. Sie können dann als Mentoren fungieren und in Arbeitsschutzgremien oder als Ansprechpartner für neue Azubis eingesetzt werden. Das fördert nicht nur die Nähe der Azubis untereinander – schließlich lernen Azubis am liebsten von Gleichgesinnten. Auch die Bedeutung von Arbeitssicherheit erhält auf diese Weise einen hohen Stellenwert.

Tipp 5: Unternehmen muss als Vorbild vorangehen

Natürlich können die besten Konzepte in der Praxis nur funktionieren, wenn sich auch die Mitarbeiter an den Arbeitsplätzen daran halten. Werden Azubis von älteren Mitarbeitern zu unsicheren Handlungen aufgefordert oder ernten Azubis Kritik für sicheres Handeln, dann scheitert nicht nur das Azubi-Programm, sondern auch die moderne Sicherheitskultur. Deshalb muss weiterhin auf allen Ebenen am Safety Mindset, der Organisation und den Kompetenzen gearbeitet werden.

Über Stefan Ganzke und die WandelWerker Consulting GmbH:

Stefan Ganzke ist zusammen mit Anna Ganzke Gründer und Geschäftsführer der WandelWerker Consulting GmbH. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit ihrem Team die Einstellung von Führungskräften und Mitarbeitern zum Arbeitsschutz im Unternehmen zu verbessern. Hierfür erarbeiten sie mit den Unternehmen eine Strategie, wie die Sicherheitskultur in den nächsten Jahren konkret weiterentwickelt werden kann und unterstützen die Sicherheitsingenieure, Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Führungskräfte mit innovativen Trainings bei der Umsetzung. Weitere Informationen erhalten Sie unter: https://www.wandelwerker.com

Pressekontakt:
WandelWerker Consulting GmbH
Anna Ganzke & Stefan Ganzke
E-Mail: [email protected]
Webseite: https://www.wandelwerker.com

Latest articles

Similar articles

Subscribe to our newsletter

Instagram