Bonn (ots) –
Das Statistische Bundesamt berichtet in seiner heutigen Pressemitteilung über den Absatz von Tabakwaren im Kalenderjahr 2023. Demnach ist bei Zigarren und Zigarillos ein Rückgang von 9,7 Prozent auf ein Volumen von 2,288 Mrd. Stück gegenüber 2,535 Mrd. Stück in 2022 zu verzeichnen.
Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie (BdZ), Bodo Mehrlein, der die Interessen der mittelständisch strukturierten Hersteller und Importeure von Zigarren und Zigarillos in Deutschland vertritt, ordnet die Zahlen der Versteuerungsstatistik für den Nischenmarkt ein:
„Grundsätzlich zeigt der traditionelle Markt klassischer Zigarren- und Zigarilloprodukte seit vielen Jahren einen stabilen bis leicht rückläufigen Trend. Die Versteuerungsstatistik des Statistischen Bundesamtes, die den Bezug von Steuerzeichen durch die Unternehmen abbildet, entspricht nie genau den Entwicklungen des Marktes bzw. des tatsächlichen Abverkaufs. Durch die starken Erhöhungen der Mindeststeuer zum Januar 2022 und Januar 2023 geht der Bundesverband der Zigarrenindustrie von einem weiteren Rückgang im niedrigpreisigen Segment aus, während sich das Segment der klassischen Zigarren und Zigarillos relativ stabil bis leicht rückläufig zeigt“.
Wesentlich aussagekräftiger ist der langfristige Trend der Statistik, der zeigt, dass diverse fiskalpolitische Instrumente, insbesondere zwei Änderungen bei der steuerrechtlichen Definition und die Einführung einer Mindeststeuer, dazu geführt haben, dass sich der Markt seit 2007 mehr als halbiert hat. Dieser Trend hat sich durch die erneute Anhebung der Mindeststeuer fortgesetzt. Seither behaupten sich Zigarren und Zigarillos somit in der Nische für anspruchsvolle Genießer.
Grundsätzlich kann auch festgestellt werden, dass die Meldung des Statistischen Bundesamtes über den Absatz von Tabakwaren die DEBRA-Umfragen vollkommen widerlegen. In sämtlichen Bereichen der traditionellen Tabakprodukte sind starke Rückgänge zu verzeichnen, die somit unmöglich einen starken Anstieg der Raucherquote wie von DEBRA angenommen rechtfertigen können.
Peter Wörmann, Vorsitzender des BdZ und Zigarrenhersteller, beschreibt, dass klassische Zigarren und Zigarillos überwiegend von männlichen Konsumenten gehobenen Alters und nur gelegentlich zum Genuss geraucht werden. Weder gebe es bei diesem Produkt ein Problem mit dem Jugendschutz noch mit dem Schmuggel. In Hinblick auf die strengen Regulierungen des gesamten Tabakmarktes fordert er Ausnahmen von weiteren Maßnahmen für das Kulturgut Zigarre/Zigarillo, da solche nur zu erheblichen Belastungen der mittelständisch geprägten deutschen Zigarrenindustrie führen, ohne dem eigentlichen Ziel des Jugendschutzes gerecht zu werden.
Der Bundesverband der Zigarrenindustrie beobachtet den Ansatz der Harmreduction im Tabaksektor und sieht besonders die Zigarrenindustrie hier im richtigen Trend. Zigarren und Zigarillos sind absolute Genussprodukte, die auf Grund Ihrer Konsumentenstruktur und Konsumverhalten nicht vergleichbar sind mit anderen Suchtprodukten. Der BdZ sieht hier ein Bekenntnis zum Genuss als einen zielführenden regulatorischen Ansatz. Zigarren und Zigarillos sind reine Genussprodukte für erwachsene, selbstbestimmte Konsumenten, die meist nur zu besonderen Anlässen geraucht werden. Öffentliche Statistiken wie Eurobarometer und Microzensus belegen dies mehr als eindeutig.
Der BdZ ist der Zusammenschluss der überwiegend mittelständisch strukturierten Hersteller, Vertreiber und Importeure von Zigarren und Zigarillos.
Weiter Informationen finden Sie auf www.zigarren-verband.de
Kontakt:
Bodo Mehrlein (GF)
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Quelle: ots