Frankfurt am Main (ots) – Im ersten Halbjahr 2021 verzeichnete die Landwirtschaftliche Rentenbank einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Förderkrediten in ihrer Fördersparte „Landwirtschaft“. Dies war insbesondere auf das „Investitionsprogramm Landwirtschaft“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zurückzuführen. Bei diesem Programm kombiniert die Rentenbank ihre Programmkredite für die Landwirtschaft mit Zuschüssen des BMEL für Investitionen in umwelt- und ressourcenschonende Technik.
„Ressourcenschonende Landbewirtschaftung sowie verstärkte Anstrengungen beim Klima- und Umweltschutz und die Verbesserung der Biodiversität sind zentrale Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft steht. Wir freuen uns daher sehr, dass das Bundesprogramm für diese Zwecke so gut angenommen wird. Mit unserer etablierten Förderinfrastruktur unterstützen wir damit landwirtschaftliche Betriebe bei den dafür notwendigen Weichenstellungen“, so Dr. Horst Reinhardt, Sprecher des Vorstands der Rentenbank.
Programmkredite für Maschinen sehr gefragt, Windkraftfinanzierungen fast verdreifacht
Bedingt durch das „Investitionsprogramm Landwirtschaft“ stieg die Kreditnachfrage in der Fördersparte „Landwirtschaft“ im ersten Halbjahr 2021 kräftig um ein Drittel auf 1 301 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 986 Mio. Euro). Entsprechend waren Finanzierungen für landwirtschaftliche Maschinen besonders gefragt. Auf sie entfiel ein Anteil von ca. 40 % des Förderneugeschäfts dieser Sparte.
Auch in der Fördersparte „Erneuerbare Energien“ stieg das Neugeschäft mit Förderdarlehen deutlich um knapp ein Drittel auf 443 Mio. Euro (341 Mio. Euro). Hier machte sich die Einführung einer Darlehensvariante mit Zinsbindung über 10 Jahre im September 2020 bemerkbar. Insbesondere Finanzierungen für Windkraftanlagen verdreifachten sich dadurch fast von 109 Mio. Euro auf 291 Mio. Euro im Berichtszeitraum.
Von Folgen der Corona-Pandemie waren weite Teile der Landwirtschaft weniger stark als andere Wirtschaftsbereiche betroffen. Das spiegelte sich in der Kreditnachfrage im Liquiditätssicherungsprogramm der Rentenbank wider, das für betroffene Unternehmen der Landwirtschaft, des Gartenbaus und des Weinbaus geöffnet wurde. Das Kreditvolumen dafür lag im ersten Halbjahr 2021 bei 19,1 Mio. Euro (18,1 Mio. Euro).
Rückläufig war dagegen das Neugeschäft in der Fördersparte „Agrar- und Ernährungswirtschaft“. Aufgrund der zurückgehenden Nachfrage nach Maschinen- und Betriebsmittelfinanzierungen lag es bei 432 Mio. Euro (540 Mio. Euro).
Das Neugeschäft in der Fördersparte „Ländliche Entwicklung“ ging im ersten Halbjahr auf 587 Mio. Euro (1 124 Mio. Euro) ebenfalls zurück. Dies ist auf die rückläufige Nachfrage der Landesförderinstitute nach Globaldarlehen der Rentenbank zurückzuführen, die im Jahresverlauf deutlichen Schwankungen unterliegt.
Entsprechend lag das Programmkreditgeschäft insgesamt im ersten Halbjahr 2021 mit 2,9 Mrd. Euro unter dem Vorjahreszeitraum (3,1 Mrd. Euro). Aufgrund der hohen Nachfrage nach Förderdarlehen aus den Bundesprogrammen stieg die Anzahl der zugesagten Darlehen dagegen um 54 % auf 13 432 (8 724).
Euro wird wichtigste Emissionswährung
Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts nahm die Rentenbank im ersten Halbjahr 2021 6,5 Mrd. Euro (6,9 Mrd. Euro) mit Laufzeiten von mehr als zwei Jahren an den Kapitalmärkten auf. Damit erreichte die Bank bereits mehr als die Hälfte ihres für 2021 geplanten Emissionsvolumens von 11 Mrd. Euro. Die wichtigste Emissionswährung war der Euro. Sein Anteil stieg auf 51 % (25 %) an der Mittelaufnahme. Darin ist ein 10-jähriger Green Bond über 1 Mrd. Euro enthalten. Der Anteil des US-Dollars sank auf 40 % (56 %). Mit 50 % (51 %) des Emissionsvolumens blieben Geschäftsbanken die wichtigsten Investoren, gefolgt von Zentralbanken mit 24 % (37 %).
Betriebsergebnis rückläufig
Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung lag im ersten Halbjahr 2021 mit 94,1 Mio. Euro unter dem entsprechenden Vorjahresniveau (102,2 Mio. Euro). Neben einem leichten Rückgang des Zinsergebnisses basiert der Ergebnisrückgang im Wesentlichen auf höheren Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 42,6 Mio. Euro (35,9 Mio. Euro). Der Kostenanstieg ist insbesondere auf die Durchführung der Bundesprogramme, die seit Oktober 2020 anfallenden Mietaufwendungen für das Interims-Gebäude und beschleunigt vorangetriebene IT-Projekte zurückzuführen. Dagegen zu rechnen sind Kostenerstattungsansprüche in Höhe von ca. 4 Mio. Euro aus der Durchführung der Bundesprogramme, die im sonstigen betrieblichen Ergebnis verbucht sind.
Kapitalquoten auf hohem Niveau verbessert
Die Rentenbank weist zum Halbjahresende 2021 unverändert starke Kapitalquoten auf Basis der EU-Bankenverordnung (CRR) aus. Die Kernkapitalquote lag bei 31,8 % (31.12.2020: 31,0 %) und die Gesamtkapitalquote bei 32,1 % (31,5 %).
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