Phosphorfund in Norwegen ist eine gute Nachricht für die Welternährung

Düsseldorf (ots) –

VDI-Experte ordnet Dimension des Phosphatvorkommens ein

Das Bergbauunternehmen Norge Mining hat in Norwegen über 70 Milliarden Tonnen Phosphatvorkommen in einer Lagerstätte gefunden. Der Fund an sich überrascht nicht – aber seine Dimension. Ist es tatsächlich ein Gamechanger?

VDI-Experte Prof. Urs Peuker ist Lehrstuhlinhaber an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Er sagt: „Der Fund kommt vor allem unserer Ernährung zugute.“

Die 70 Milliarden Tonnen gefundenes Phosphatvorkommen in Norwegen stehen 140 Millionen Tonnen Jahresproduktion weltweit entgegen. „Das klingt schon nach Gamechanger“, sagt Prof. Urs Peuker. Der Phosphorabbau wird dabei automatisiert ablaufen, denn in Norwegen ist die Technik sehr weit. „Hier besteht ein recht etabliertes Verfahren. Die Lagerstätte liegt mindestens circa 300-400 Meter im Boden. Dort wird man keinen Tagebau mehr machen. Phosphorerz wird also im Untertagebau gewonnen. Also klassisch im Schacht runter. Wobei es in Norwegen bereits alles automatisiert abläuft. Das sind begehrte Jobs in Skandinavien. Die Mitarbeitenden sitzen an ihren Joy Sticks übertage und navigieren den Bagger untertage“, so Peuker.

Untertage wird nach einer Ständerbauweise vorgegangen. „Die Aufbereitung an der Lagerstätte sieht so aus, dass die Sedimentgesteine, also das Phosphorerzmit dem Hauptmineral Apatitkleingemahlen werden. Ausschließend erfolgt eine Flotation, um den Gehalt an Apatit zu erhöhen“, erklärt der VDI-Experte. Apatit ist das am häufigsten auftretende Phosphat in Gesteinen (Mischmineral). „Das Wasser für die Flotation muss richtig konditioniert werden und das ist herausfordernd, da sich Teile des Erzes lösen. Es entsteht damit eine hohe Konzentration an Ionen im Prozesswasser, die die Wirkung der erforderlichen Flotationschemikalien beeinträchtigen kann, weshalb spezielle Rezepturen genutzt werden.“

Ukraine-Krieg: Fund kommt Welternährung zugute

90 % des Phosphors werden für Dünger verwendet. „Wir haben zum Beispiel einen Mangel bei Kunstdünger. Das liegt an der politischen Situation. Aus Russland fehlt derzeit die Bereitstellung. Daher ist die Dimension dieses norwegischen Fundes eine gute Nachricht für die Ernährung der Weltbevölkerung“, so Peuker.

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Quelle: ots

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