Frankfurt am Main (ots) –
– Ausgezeichnet wurden das stern investigativ-Team, Andreas Babst (NZZ) sowie Simon Book und Kristina Gnirke (Der Spiegel)
– Leonie Seifert folgt 2025 als Jury-Mitglied auf Dr. Uwe Vorkötter
– Das HSJP Fellowship 2024 geht an Jacqueline Goebel für eine kritisch-konstruktive Recherche zu Cloud-Seeding-Technologien
Die Jury des Helmut Schmidt Journalistenpreises hat aus knapp 250 Einreichungen die Preisträgerinnen und Preisträger 2024 ermittelt. Der Preis für herausragende publizistische Leistungen im Wirtschafts- und Finanzjournalismus wird seit 1996 von der ING Deutschland gestiftet und ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung zum 29. Helmut Schmidt Journalistenpreis fand am 13. November 2024 im Literaturhaus in Frankfurt am Main statt. Ausgezeichnet wurden:
1. Preis: „Inside Tesla“ von stern investigativ-Team (Stern / RTL)
In einer brisanten Recherche gelingt es dem stern investigativ-Team um Christian Esser, Manka Heise und Tina Kaiser Mitarbeiter in die streng abgeschottete Welt einer Tesla-Fabrik einzuschleusen. Dadurch erhält das Team Einblicke in die brandenburgische Tesla Gigafactory und deckt dabei neue, bisher unbekannte Missstände beim Arbeitsschutz sowie Verstöße gegen Arbeitsrecht und Umweltauflagen auf. Auch die Rolle der Politik und Behörden wird kritisch beleuchtet. Die umfassende investigative und mutige Recherche, die mit Podcasts, Artikeln und einer Filmdokumentation crossmedial aufbereitet wurde, nimmt einen hautnah mit in die Gigafactory.
2. Preis: „Sunita und ich“ von Andreas Babst (NZZ Folio)
Der Südasien-Korrespondent Andreas Babst schreibt in seinem Beitrag „Sunita und ich“ für NZZ Folio über seine Haushälterin in Delhi. Der Autor zeichnet den Lebensweg Sunitas nach, die aus einem nepalesischen Bergdorf stammt, und beschreibt die vertrauensvoll-freundschaftliche Beziehung, aber auch die eigenen Unsicherheiten und Zweifel, die auf seinem Weg in die Gesellschaft der nepalesischen Arbeiterinnen in Delhi entstehen. Dabei gelingt es ihm beeindruckend die Grautöne in der Gegenüberstellung unterschiedlicher Einkommensverhältnisse herauszuarbeiten. Für die emotionale und berührende Umsetzung dieses persönlichen Themas und die literarische Qualität des Textes, wird die Reportage mit dem 2. Preis ausgezeichnet.
3. Preis: „Sorry“ von Kristina Gnirke und Simon Book (Der Spiegel)
Mit „Sorry – Psychogramm eines Hochstaplers“ gibt das Spiegel-Team einen Einblick in die Welt des österreichischen Milliardärs René Benko und hinter die Signa-Fassade. Sie gehen der Frage nach, wie es Benko gelingen konnte, erfahrene Geschäftsleute zum Einstieg mit Hunderten Millionen in sein Unternehmen zu überzeugen und finden Investoren, die sich anonym dazu äußern. Es entsteht das Bild eines gigantischen Blendwerks, ersonnen, um den Reichen ihr Geld abzuluchsen. Als zentrale Geschichte im Insolvenzverfahren zu Benkos Signa Holding hat das Stück hohe Relevanz, ist hervorragend erzählt und dabei nah an den Protagonisten.
Die Gewinnerbeiträge und die Preisträgerinnen und Preisträger werden mit Filmbeiträgen unter www.helmutschmidtjournalistenpreis.de vorgestellt.
Neues Jurymitglied: Leonie Seifert
Leonie Seifert, stellvertretende Chefredakteurin der ZEIT wird 2025 Teil der neunköpfigen HSJP-Jury. Sie folgt auf Dr. Uwe Vorkötter, HORIZONT-Herausgeber, der seit 2006 Jury-Mitglied war und im Rahmen der Preisverleihung am Mittwochabend feierlich verabschiedet wurde.
HSJP Fellowship
Das mit 15.000 Euro dotierte Fellowship zum Helmut Schmidt Journalistenpreis geht in diesem Jahr an die freie Journalistin Jacqueline Goebel. Sie wird sich im kommenden Jahr in einer dreimonatigen Recherche kritisch-konstruktiv verschiedenen Cloud-Seeding-Technologien widmen und der Frage nachgehen, welche Auswirkungen und Erfolge die Manipulation von Wolken hat, insbesondere für den Hochwasser- und Katastrophenschutz.
Das HSJP Fellowship verbindet ein Stipendium der ING Deutschland mit einem Mentoring-Programm durch das Medien-Startup Flip. Es richtet sich an junge Journalistinnen und Journalisten, die eine kritisch-konstruktive Recherche crossmedial umsetzen möchten.
Pressekontakt:
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Patrick Herwarth von Bittenfeld
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Quelle: ots