Größte Gesellenfreisprechung in einem Gesundheitshandwerk: 651 neue Hörakustik-Gesellen und -Gesellinnen

Lübeck (ots) –

Die bundesweit größte Gesellenfreisprechung in einem Gesundheitshandwerk fand am 15. Juli 2023 in Lübeck statt: 651 Auszubildende des Hörakustiker-Handwerks aus dem ganzen Bundesgebiet wurden feierlich in den Gesellenstand gehoben, nachdem sie ihre Ausbildung mit der Gesellenprüfung in diesem Sommer erfolgreich abgeschlossen haben.

Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha), begrüßte die neuen Gesellinnen und Gesellen im Festsaal der Musik- und Kongresshalle (MuK) in Lübeck und nahm ihre Freisprechung nach Handwerkstradition vor. Schmidt gratulierte den jungen Menschen zum erfolgreichen Abschluss einer anspruchsvollen Ausbildung und sagte: „Vermitteln Sie Kundennähe und Kompetenz. Zeigen Sie Zuverlässigkeit, Ideenvielfalt und Flexibilität. Jeder Kunde, aber auch jeder Jugendliche, der vor der Entscheidung für eine Berufsausbildung steht, muss erkennen: Ohne Handwerk geht es nicht.“ Der Hörakustikmeister, der sich schon seit vielen Jahren für seinen Berufsstand engagiert, ergänzte: „Deshalb wünsche ich mir, Sie bald als Meisterschüler wieder in der Akademie für Hörakustik begrüßen zu können. Unsere Akademie steht für Qualität, Ausbildung und Innovation.“

Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, richtete sich in einer Videobotschaft an die neuen Hörakustiker: „Sie haben sich ein spannendes Berufsfeld ausgesucht.“ Günther beglückwünschte und lobte alle zur erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung: „Hörprobleme zu beseitigen, dort Hilfestellung zu leisten, ist eine ganz besondere Aufgabe.“

Alexander Kraft, Leiter der Abteilung III im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, gratulierte den neuen Fachkräften zu ihrem Ausbildungsabschluss. „Sie sorgen mit Ihrem Beruf für eine Lebensverbesserung von Millionen von Menschen. Der Campus Hörakustik hat Ihnen für Ihren Beruf das richtige Rüstzeug mitgegeben“, sagte Alexander Kraft in seinem Grußwort. Er ergänzte: „Es geht bei der Hörakustik ja insbesondere um das Zuhören. Das Zuhören beginnt mit dem akustischen Prozess des Hörens. Zuhören können, Verständnis haben und kontroverse Meinungen anerkennen, sind Grundvoraussetzungen für einen fairen und konstruktiven Austausch. Zuhören ist damit ein Grundpfeiler unserer Demokratie.“ Kraft zeigte sich beeindruckt und stolz darüber, was mit dem Campus Hörakustik in den letzten 50 Jahren entstanden sei. „Der Campus Hörakustik ist ein Leuchtturm der beruflichen Bildung, der von Schleswig-Holstein in die berufliche Bundesbildung strahlt“, erklärte Alexander Kraft.

Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen, war aus Mainz angereist, um die neuen Geselleninnen und Gesellen aus ganz Deutschland zu ihrer Berufswahl im systemrelevanten Hörakustiker-Handwerk zu beglückwünschen. „Es gibt keinen vergleichbaren Beruf in Deutschland, ich würde sogar sagen in der ganzen Welt, der von einer Innung so geprägt ist. Wo ein Kompetenzzentrum, eine Exzellenz in Lübeck, aufrechterhalten wird, damit eine hochqualitative Ausbildung entsteht, wo junge Menschen die ersten Grundsteine ihres Arbeitslebens legen“, sagte Friese.

Stephan Fuesers, Studiendirektor der bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen (LBS), gratulierte den Absolventinnen und Absolventen zum Gesellenbrief. Er lobte den Einsatz der Ausbildungsbetriebe, der Prüferinnen und Prüfer sowie die einzigartige Lernortkooperation von LBS und Akademie für Hörakustik (afh) am Campus Hörakustik mit seiner hochmodernen Ausstattung und seinen engagierten Lehrkräften und Dozierenden. Gemeinsam haben sie einmal mehr den Berufsabschluss im Hörakustiker-Handwerk nach höchsten Ausbildungsstandards ermöglicht.

Leonard Cini, Sprecher der Schülerschaft des frisch in den Gesellenstand verabschiedeten Ausbildungsjahrgangs, freute sich über die Glückwünsche der Laudatoren und bedankte sich im Namen aller neuen Gesellinnen und Gesellen für die guten Ausbildungsbedingungen am Campus Hörakustik und in ihren Ausbildungsbetrieben. „Die Kombination aus handwerklichem Arbeiten sowie der Möglichkeit, Menschen zu helfen, und das Interesse an Technologie und Sound zeigten mir schnell, dass die Hörakustik ein Berufsfeld ist, das ein zukunftssicheres und erfüllendes Arbeitsleben für mich bereithält“, sagte Cini.

Christian Willam, Vorsitzender der Gesellenprüfungsausschüsse, stellte die Ergebnisse der Gesellenprüfung dieses Sommers im Überblick vor. Die drei Prüfungsbesten wurden für ihre herausragende Leistung besonders geehrt.

Mit dem Gesellenbrief starten alle Nachwuchskräfte im Hörakustiker-Handwerk in einen Beruf mit sicherer Beschäftigungsperspektive, abwechslungsreichen Aufgaben und vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten. Als hochqualifizierte Fachkräfte leisten sie einen wichtigen Beitrag, um die Hörsystemversorgung auf höchstem Niveau deutschlandweit wohnortnah sicherzustellen.

Hintergrund zum Campus Hörakustik

Der Campus Hörakustik ist das zentrale Ausbildungs-, Fort- und Weiterbildungszentrum der Hörakustik in Deutschland. Im Rahmen einer international einmaligen Lernortkooperation der Bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen (LBS) und der Akademie für Hörakustik (afh) unterrichten die afh und die LBS seit 1972 gemeinsam auf dem Campus zukünftige Hörakustiker und Hörakustikerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet in der Theorie und Praxis. Auch die Zwischen- und Gesellenprüfungen sowie Meisterkurse und -prüfungen finden auf dem Campus statt. Der Campus Hörakustik und die duale Hörakustik-Ausbildung haben weltweit Vorbildcharakter.

Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk

In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. In über 7.200 Hörakustiker-Betrieben versorgen 18.000 Hörakustiker bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.

Die Versorgungsqualität im Bereich von Hörsystemen ist in Deutschland sehr gut, das bestätigt die größte jemals von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) durchgeführte Befragung zur Hörsystemversorgung. Rund 90 Prozent der Versicherten waren „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit ihrer individuellen Versorgungssituation. Und das unabhängig davon, ob sie eine mehrkostenfreie Versorgung gewählt oder eine private Zuzahlung geleistet haben.

Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker u.a. auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachjustierungen der Hörsystemfunktionen zuständig. Er berät zudem zu Gehörschutz, Tinnitus und allen Themen rund ums Hören.

Pressekontakt:
Michael Skwarciak, M.A. (biha), [email protected]
Original-Content von: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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