Zug (ots) –
Deutschland gehört weltweit zu den Spitzenreitern – das betrifft auch die Unternehmensbesteuerung. 29,9 Prozent ihres Gewinns mussten Kapitalgesellschaften in Deutschland 2019 genauso wie 2020 an den Fiskus zahlen, in Form von Körperschaftssteuern, Gewerbesteuern und vergleichbarer anderer Steuern. Noch höhere Abgaben werden nur in Malta (35 Prozent), Frankreich (32 Prozent) und Japan (31,5 Prozent) fällig. Beim Spitzenreiter Malta gibt es allerdings die Körperschaftssteuer auf Umwegen zurück, so dass sich die Steuerlast relativiert. Die geringsten Steuern zahlen Kapitalgesellschaften mit zehn Prozent in Bulgarien, dicht gefolgt von Ungarn, Irland und Zypern. Doch selbst in Schweden, Dänemark, Norwegen und Portugal liegen die Unternehmenssteuern nur bei rund 22 Prozent. Das ergibt das „Schwarzbuch Steuer(un)gerechtigkeit“ der Schippke Wirtschaftsberatung, für die Studien und Analysen von Ministerien, Verwaltungen und Forschungsinstituten ausgewertet werden, hier aus Zahlen des Bundeszentralamt für Steuern in der Publikation „Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich“.
Im Corona-Jahr 2020 stieg Deutschland bei den Firmensteuern sogar auf den dritten Platz auf – in Frankreich wurden nur noch 28,9 Prozent fällig – und damit 3,1 Prozentpunkte weniger – während die Bundesrepublik bei 29,9 Prozent blieb. In Belgien sank die steuerliche Belastung für Unternehmen 2020 sogar um 4 Prozentpunkte auf 25 Prozent.
Aus den Sondierungen der möglichen Ampel-Koalition geht hervor, dass es voraussichtlich auch in Zukunft keine Steuersenkungen geben wird. Allerdings verständigen sich SPD, Grüne und FDP laut Sondierungspapier darauf, dass es auch keine Erhöhungen der Unternehmenssteuern geben soll. Superabschreibungen und damit Steuerentlastungen soll es bei Investitionen in Klimaschutz und Digitalisierung geben.
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