Frankfurt am Main (ots) –
– Über 84% der Mitarbeitenden sind motiviert – trotzdem sind 35% wechselwillig
– Deutschland liegt bei Themen der Employee Zufriedenheit unter internationalem Durchschnitt
– Arbeitsverdichtung und Prozesslastigkeit als Gründe für sinkende Mitarbeitendenbindung
Mercer Report: Mitarbeitende sind motiviert – aber wechselwillig
Der Fachkräftemangel macht sich in Deutschland immer stärker bemerkbar. Bislang schaffen es Unternehmen jedoch nicht, Talente langfristig an sich zu binden: Der Wille, bei demselben Arbeitgeber zu bleiben, ist für die Mitarbeitenden Fünf-Jahres-Vergleich auf einen neuen Tiefpunkt gefallen. Dies geht aus Mercers Employee Experience und Talent Trends Report 2023[i] für Deutschland hervor.
„Unsere aktuellen Zahlen zeigen, dass mehr als jeder dritte Mitarbeitende in Betracht zieht zu wechseln, selbst wenn Gehalt und Leistungen bei einem neuen Arbeitgeber dieselben wären. Interessanterweise liegt es jedoch nicht an der Motivation für die Arbeit: So stimmen 84% der Beschäftigten zu, dass sie motiviert sind, über das hinauszugehen, was normalerweise erwartet wird, um ihr Unternehmen erfolgreich zu machen. Die Frage stellt sich nun, warum Mitarbeitenden zwar motiviert sind, sich gleichzeitig aber weniger mit dem Arbeitgeber verbunden fühlen“, erklärt Dr. Eléna Pelzer, Senior Consultant Employee Experience bei Mercer.
Karriereentwicklung stockt
Die eigene Karriere vorantreiben und spannende Aufgaben im Arbeitsalltag lösen, kann einen positiven Einfluss auf die Mitarbeitendenbindung haben. Doch der Report zeigt: „Weniger als die Hälfte (45%) der Mitarbeitenden in Deutschland gibt an, dass sie Möglichkeiten zur Karriereentwicklung im eigenen Unternehmen haben. Weltweit sind die Mitarbeiter:innen da optimistischer (60%). Auch bei Themen wie Weiterentwicklung und Karriere besteht aus Sicht der deutschen Arbeitnehmenden ein großer Aufholbedarf“, erklärt Dr. Eléna Pelzer.
Well-Being und Work-Life-Balance noch nicht zufriedenstellend für alle
Arbeitsverdichtung, Digitalisierung und wachsende Veränderungsgeschwindigkeit beeinflussen das Well-Being der Beschäftigten. Mercers Employee Experience Trends Report 2023 für Deutschland zeigt, dass Deutschland im globalen Vergleich hier abgehängt wird: Während weltweit 73 Prozent der Arbeitnehmenden angeben, dass sie eine gute Work-Life-Balance wahren können, stimmen dem nur 62 Prozent der Mitarbeitenden in Deutschland zu. Auch die Einschätzungen zu Arbeitsbelastung und dem Unternehmensinteresse am Well-Being der Mitarbeitenden liegen unter dem globalen Werten.
Dies steht im Kontrast zu den Zielen von Unternehmen, wie aus Mercers Global Talent Trends Report 2023[i] für DACH hervorgeht: Darin wird klar, dass Well-Being von Unternehmen längst nicht mehr als ’nice-to-have‘ sondern als konkretes ‚must‘ angesehen wird. Dahinter steht jedoch nur bedingt ein altruistisches Ziel: Knapp 80 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie die Bereiche Well-Being und Gesundheit gezielt zur Gewinnung von neuen Talenten sowie zur Bindung der Beschäftigten und Steigerung ihres Engagements nutzen möchten.
Erfinderland Deutschland: Perspektive der Beschäftigten ist kritisch
Ein weiterer Faktor für die sinkende Mitarbeitendenbindung in Deutschland könnte die wahrgenommene Prozesslastigkeit sein: Nur knapp die Hälfte (51%) der befragten Arbeitnehmenden in Deutschland gibt an, dass ihre Arbeitsprozesse im Unternehmen gut organisiert sind. Im weltweiten Vergleich stimmen der Aussage immerhin 62 Prozent zu. Die Einschätzungen zu den verfügbaren Tools und Ressourcen liegen hier ebenfalls unter dem globalen Durchschnitt – was von den Mitarbeitenden auch als Bremser der Innovationskraft wahrgenommen wird.
Mitarbeitende besser verstehen und Arbeitgeberattraktivität verbessern
Angesichts des Fachkräftemangels ist es für Unternehmen von größter Bedeutung, ihre eigenen Treiber für Mitarbeitendenbindung zu erkennen und die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Beschäftigten zu kennen. Nur so lassen sich strukturierte Maßnahmen zu ergreifen, um Arbeitnehmende langfristig an das Unternehmen zu binden – dabei gibt es aber viel zu beachten.
„Arbeitgeberattraktivität darf jedoch nicht zum reinen Wunschkonzert werden“, mahnt Michael Eger, Consulting Leader Employee Attraction & Retention bei Mercer Deutschland. „Arbeitnehmende und Arbeitgeber müssen die Wünsche und Lösungen gemeinsam bewerten und mit dem Geschäftsmodell im Einklang bringen, Zeigt sich jedoch, dass die nötige Anpassung der Rahmenbedingen nicht mit dem Geschäftsmodell in Einklang zu bringen sind, so stellt dies langfristig eine Gefahr für den Fortbestand des Unternehmens da, was nicht nur Verbesserungen der Arbeitgeberattraktivität erfordert, sondern im Extremfall einen kompletten Strategiewechsel.“
i Mercer’s Employee Experience Trend Report 2023
ii https://ots.de/pGsM9R
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Über die Daten aus dem Mercer Employee Experience Trend Report 2023
Im Rahmen von Mitarbeiterbefragungen erhob Mercer regelmäßig Meinungen und Stimmungen von Arbeitnehmer:innen aus 15 Branchen, 8 Regionen und 59 Ländern zu zahlreichen arbeitsbezogenen Aspekten und Themen. Die aktuellen Ergebnisse für Deutschland stammen von mehr als 140.000 Arbeitnehmer:innen aus über 80 Unternehmen in Deutschland. Mercers normative Benchmarkdatenbank basiert auf einem 5-Jahres-Durchschnitt. D. h. die hier zitierten Daten für das Jahr 2023 basieren auf dem Durchschnitt der Jahre 2018-2022.
Bei Interesse an einem kostenlosen Exemplar von Mercer’s Employee Experience Trend Report 2023 für Deutschland melden Sie sich gerne unter: [email protected] oder wenden sich an Sebastian Stoll unter: [email protected]
Über Mercer
Mercer (http://www.mercer.de) setzt sich dafür ein, die Zukunft mutig und intelligent zu gestalten – durch die Transformation der Arbeitswelt, einer Verbesserung von Vorsorge- und Investmentlösungen wie auch den Einsatz für Gesundheit und Wohlergehen. Mit annähernd 25.000 Mitarbeitenden in 43 Ländern ist Mercer in 130 Ländern tätig. Mercer ist ein Tochterunternehmen von Marsh McLennan (https://www.marshmclennan.com/) (NYSE: MMC), dem führenden globalen Anbieter von professionellen Dienstleistungen zu den Themen Risiko, Strategie und HR – mit einem Jahresumsatz von über 20 Mrd. USD und 85.000 Mitarbeitenden. Als Marktführer hilft Marsh McLennan seinen Kund:innen, in einem immer dynamischeren und komplexeren Umfeld erfolgreich zu agieren. Zur Unternehmensgruppe gehören auch Marsh (https://www.marsh.com/us/home.html), Guy Carpenter (http://www.guycarp.com/) und Oliver Wyman (http://www.oliverwyman.com/index.html). Für weitere Informationen besuchen Sie uns auf www.mercer.de. Folgen Sie uns auch gerne auf LinkedIn (https://www.linkedin.com/company/mercer-deutschland-gmbh).
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In Deutschland ist Mercer mit über 700 Mitarbeitenden unter anderem an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart vertreten. Die Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit liegen in der Beratung von Unternehmen rund um betriebliche Altersversorgung, Investments und Pensions Administration sowie Vergütung, Human-Capital-Strategie und M&A.
[i] Mercer’s Employee Experience Trend Report 2023
[ii] https://ots.de/OOfaRh
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Quelle: ots