Köln (ots) –
Gleich auf drei Absicherungsniveaus hat das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) allgemeine Vollkostentarife privater Krankenversicherer untersucht. Zudem kamen auch spezielle Beihilfe-Tarife für Beamte auf den Prüfstand. Bei den Beamtentarifen schnitt die AXA am besten ab. Beim allgemeinen Tarif mit Premiumschutz kam die Hallesche auf Platz 1. Bei allgemeinen Tarifen auf Standardniveau siegte hingegen die SDK. Und bei Tarifen mit Grundschutz liegt die Hanse Merkur ganz vorne.
„Der Mensch opfert seine Gesundheit, um Geld zu verdienen. Und hat er dann Geld, opfert er dieses, um seine Gesundheit zurück zu erlangen“, philosophiert der Dalai Lama. Doch Krankheit muss nicht zwangsläufig zu extremen finanziellen Opfern führen. Hierzulande kann – und muss – sich praktisch jeder vor katastrophalen finanziellen Folgen einer Krankheit schützen. Zu überschaubaren Kosten. So bieten etwa private Krankenversicherer (PKV) jede Menge Tarifvarianten – mit unterschiedlichsten Leistungen zu unterschiedlichsten Preisen an. Für potenzielle PKV-Kunden ist es da schon aufgrund der schieren Menge an PKV-Tarifen schwierig und äußerst zeitaufwendig, ohne professionelle Hilfe einen Tarif zu finden, der zu ihren Bedürfnissen und Finanzen passt.
Um hier einen schnellen und transparenten Überblick zu bieten, hat das auf Analyse und Bewertung von Versicherungs- und Finanzprodukten spezialisierte Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) in Köln Vollkostentarife privater Krankenversicherer untersucht. Dafür wurden in einem ersten Schritt drei unterschiedliche Leistungsniveaus zur Tarif-Bewertung definiert: Grund-, Standard- und Premiumschutz. Anhand dieser Niveaus wurden dann die Tarife klassifiziert, der jeweilige Leistungsumfang analysiert und bewertet.
Die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Basis- und Standardtarife blieben unberücksichtigt, da diese eins zu eins an die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gekoppelt sind – sowohl beim Beitrag als auch beim Leistungsumfang. Sie sind daher nicht mit originären PKV-Tarifen vergleichbar.
Dagegen wurde für die aktuelle Studie „Vollkostentarife in der PKV 2021“, die mit 17 teilnehmenden Krankenversicherern gut 75 Prozent des PKV-Marktes abdeckt, selbstverständlich auch die Beitragshöhe berücksichtigt. „Denn was bringt ein Top-Tarif, wenn dieser für den potenziellen Kunden unbezahlbar ist?“ fragt DFSI Senior Analyst Sebastian Ewy rhetorisch. „Mit unserer Klassifizierung kann jeder nach dem besten Tarif suchen, der zudem auch zu den eigenen Finanzen passt.“
Apropos Finanzen: „Zum Jahreswechsel berichten Medien oft über hohe Beitragssteigerungen in der PKV. Doch diese gibt es nicht in jedem Tarif jedes Jahr“, erklärt Ewy. „Betrachtet man die Beitragsentwicklung langfristig, stellt sich die Situation völlig anders dar: So stiegen die PKV-Beiträge von 2011 bis 2021 durchschnittlich um 3,0 Prozent jährlich. In der GKV beträgt der reine Beitragsanstieg dagegen 3,3 Prozent – und das ohne Berücksichtigung des steuerfinanzierten Bundeszuschusses in der GKV.“
Für die aktuelle Studie der PKV-Vollkostentarife hat das DFSI-Expertenteam um Senior Analyst Ewy Leistungsumfang und Prämienhöhe der einzelnen Tarife eingehend analysiert. Dabei kamen in Sachen Tarifbedingungen (AVB) insgesamt 13 Teilbereiche von A wie Auslandsschutz bis Z wie Zahnleistungen auf den Prüfstand. Wichtigere Teilbereiche – etwa ambulante und stationäre Behandlung oder auch Heilmittel – brachten hier natürlich mehr Punkte als weniger wichtige, wie etwa die Übernahme von Kosten bei Krankentransporten. Die Prämienhöhe wiederum wurde mittels mehrerer Musterkunden bei den Versicherern abgefragt und dann in Relation zum jeweils günstigsten Anbieter bewertet.
Zudem floss auch die Finanzkraft der PKV-Anbieter in die Bewertung ein. Für Experte Ewy ein wichtiger Punkt: „Eine Private Krankenversicherung läuft oft über Jahrzehnte. Da sollte man Versicherer wählen, die aller Voraussicht nach auch später die eingegangenen Verpflichtungen erfüllen können.“ Letztlich floss in allen drei Leistungsniveaus – Grundschutz, Standardschutz, Premiumschutz – die Finanzkraft mit einer Gewichtung von 15 Prozent in das Gesamtergebnis ein, die Prämienhöhe mit 25 Prozent und der Leistungsumfang mit 60 Prozent. Jedoch variieren je nach Leistungsniveau die vom DFSI geforderten Leistungen.
Beim Grundschutz erreichte die Hanse Merkur mit der Gesamtnote „Exzellent (1,0)“ den ersten Platz. Die Hallesche kam mit einem „Sehr Gut (1,1)“ auf Platz 2. Barmenia und Axa errangen mit der Note „Sehr Gut (1,2) jeweils Bronze. Zudem schafften hier noch fünf weitere Anbieter ein „Sehr Gut“. Weitere sechs Versicherer haben beim Grundschutz gute Angebote.
Beim Standardschutz kam die SDK mit der Note „Sehr Gut (1,1)“ auf den ersten Platz. Übrigens: Bei diesem Leistungsniveau erhielten elf weitere Anbieter ein „Sehr gut“. Lediglich ein Versicherer schnitt mit „Gut (1,8) etwas schlechter ab.
In dieser Königsdisziplin der PKV, dem Premiumschutz, erzielten gleich zwei Unternehmen die Bestnote „Exzellent (1,0)“: Die Hallesche sowie die ARAG. Knapp dahinter auf Platz 3 die Debeka mit „Sehr Gut (1,1)“. Weitere sieben Anbieter konnten hier ebenfalls die Gesamtnote „Sehr Gut“ einfahren. Und sieben Versicherer erzielten hier auf die Gesamtnote „Gut“.
Die Beihilfe-Tarife für Beamte hingegen sind deutlich günstiger als „normale“ PKV-Tarife. Beamte erhalten von ihren jeweiligen Dienstherren im Krankheitsfall direkte finanzielle Beihilfen zu ihren Krankheitskosten, die – je nach Lebenssituation – zwischen 50 und 70 Prozent der Kosten abdecken. Damit müssen Beamte lediglich 30 bis 50 Prozent der Krankheitskosten selbst absichern.
In der Kategorie „Beamten-Tarife“ schnitt die Axa mit der Gesamtnote „Exzellent (1,0)“ am besten ab. Die HUK-Coburg kam mit „Sehr Gut (1,1)“ knapp dahinter auf Platz 2. Zudem konnte das DFSI hier weitere 13mal die Note „Sehr Gut“ vergeben. Drei Versicherer bekamen die Gesamtnote „Gut“
Allen potenziellen PKV-Kunden gibt DFSI-Experte Ewy einen wichtigen Rat: „Egal, welchen Schutz man wählt, man sollte auf jeden Fall die allgemeinen Versicherungsbedingungen, das „Kleingedruckte“, vor Abschluss einer Privaten Krankenversicherung ganz genau studieren, damit es im Krankheitsfall keine bösen Überraschungen gibt. Denn auf allen Leistungsniveaus sind hier deutliche Unterschiede zu finden – genau wie bei der Höhe des Beitrags.“
Mehr Informationen zu den Ergebnissen der Studie finden Sie unter www.dfsi-institut.de
DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH ist ein unabhängiger Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Versicherern, Banken, sonstigen Finanzdienstleistern und Gesetzlichen Krankenkassen sammelt und bewertet. Dabei werden zu Finanzprodukten die Informationen, die für Privatkunden entscheidungsrelevant sind, gebündelt und als Produktratings dargestellt. Hier fließen insbesondere Daten aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB), Leistungs- und Servicedaten des Versicherers sowie Preis- und Prämiendaten ein. Das DFSI erstellt seit 2008 branchenweite Leistungstests zu Finanzprodukten. Bei der Entwicklung der Test- und Ratingmethodik wird das DFSI durch Experten des institutseigenen Fachbeirats unterstützt. Diese verfügen über jahrelange Erfahrungen im deutschen Ratingmarkt und der Finanzdienstleistungsbranche.
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