Der Kennzahlenwürfel in der Lean Production: Wie Asterix und Obelix ihre Hinkelsteinproduktion mit seiner Hilfe optimieren

Oer-Erkenschwick (ots) –

Positives Denken statt rebellischem Trotz, tiefgründige Gespräche statt Backpfeifen – seit Oktober lernen Fans aus aller Welt in „Die weiße Iris“ völlig neue Seiten von Asterix und Obelix kennen. Ungeahnte Abenteuer erleben sie allerdings auch außerhalb des mittlerweile 40. Asterix-Bandes, dessen Release sich Lean-Experte Thomas Schulz zum Anlass nahm, die Hinkelsteinproduktion der Gallier genauer unter die Lupe zu nehmen: So begleitet er die beiden Comic-Helden Schritt für Schritt zum sogenannten Nordstern – und demonstriert dabei anschaulich, wie auch Unternehmen unserer Zeit Prozesse optimieren und ihre Gewinne steigern können.

Unnötige Wartezeiten, schwerfällige Abläufe, vermeidbare Verschwendungen: Im offenen Schlagabtausch sind Asterix und Obelix ihren römischen Widersachern zwar stets überlegen, ihre Vormachtstellung in der Hinkelsteinproduktion könnten ihnen ihre Nachbarn aus dem Süden jedoch wegen solcher Produktionsdefizite schon bald streitig machen – eine Situation, mit der auch Unternehmen des 21. Jahrhunderts angesichts des steigenden Konkurrenzdrucks in vielen Branchen nur allzu vertraut sind. Hinzu kommen finanzielle Zusatzbelastungen und personelle Engpässe, die Firmen unserer Zeit zu raschen Prozessoptimierungen zwingen. Das Problem dabei: Oftmals scheitern sie schon daran, ihre Produktivität überhaupt messbar zu machen. „Wer hierfür keine zuverlässige Methode findet, kann seinen Gewinn keinesfalls dauerhaft steigern – betroffenen Unternehmen fehlt es damit an nichts weniger als der Grundlage, um ihre Überlebensfähigkeit zu sichern“, warnt Thomas Schulz.

„Ob Gallier oder Unternehmer des 21. Jahrhunderts: Um auf Dauer wettbewerbsfähig bleiben und die eigene Produktion Schritt für Schritt optimieren zu können, braucht es keinen magischen Zaubertrank – sondern lediglich das Konzept der Lean Production und ein unerbittliches ‚Streben nach Perfektion'“, ergänzt der Lean-Experte. Auf dieser Basis konnte Thomas Schulz bereits zahlreichen renommierten Produktionsbetrieben dabei helfen, ihre Verschwendungen zu minimieren und dadurch eine weitaus höhere Produktivität zu erreichen. So ist er etwa für die Gewinnmaximierung und gleichzeitige Reduzierung des Mitarbeiterbedarfs in mehreren Mercedes-Benz-Werken verantwortlich. Wie das in der Praxis sowohl Asterix und Obelix als auch anderen Unternehmern unserer Zeit gelingt, verrät er im folgenden Artikel – und beleuchtet dabei einen essenziellen Abschnitt seiner Gesamtgeschichte: den Kennzahlenwürfel am Beispiel der Gallier.

Der „Nordstern“ in der Lean Production: Worauf Asterix und Obelix hinarbeiten müssen

„Das Ziel muss stets sein, jegliche Verschwendungen wie Transporte, Doppelarbeiten oder Wartezeiten zu eliminieren – es geht also darum, einen Produktionsprozess mit rein wertschöpfenden Tätigkeiten zu schaffen“, betont Thomas Schulz. Dieser hypothetische Ideal-Zustand, der sogenannte Nordstern, kann zwar niemals erreicht werden, dient allerdings in jedem Schritt der Lean Production der so wichtigen Orientierung. Um dieser Zielsetzung kontinuierlich näherkommen zu können, müssen sowohl Asterix und Obelix als auch Unternehmer unserer Zeit zwingend über ihre aktuelle Produktivität sowie ihr Verbesserungspotenzial informiert sein.

„Neben verschiedenen Kern-Tools wie dem Paradigmenwandel, der Wertstromanalyse oder der Produktivitätsmatrix ist hierbei vor allem der Kennzahlenwürfel entscheidend“, verrät Thomas Schulz. Dabei handelt es sich um ein Transparenz-Modell, das jegliche Zusammenhänge kenntlich macht:

– Den Ausgangspunkt stellt stets der Kunde mit seinen Anforderungen an Menge, Qualität, Zeitpunkt und Preis dar.
– In Bezug auf die Produktivität bildet der Kennzahlenwürfel hierbei die Produktionszeit, die Geschwindigkeit des langsamsten Prozesses, die 100-Prozent-Kapazität, die durchschnittliche Ausbringung, die Mitarbeiterzahl und die einzelnen Arbeitsinhalte je Stück ab.
– Daraus lässt sich einerseits die Produktivität in Stück pro Mitarbeiterstunde ableiten – andererseits gibt die dazugehörige betriebswirtschaftliche Auswertung Aufschluss über das Umsatz-Kosten-Verhältnis und somit über den aktuellen Gewinn.

Wie der Kennzahlenwürfel die Produktivität der Hinkelsteinfertigung beschreibt – und was sich davon ableiten lässt

„Anhand dieser Kennzahlen können wir auch die aktuelle Produktivität von Asterix und Obelix bestimmen“, erläutert Thomas Schulz. Nehmen wir hierzu an, dass die beiden Gallier gerade erst eine Dauerbestellung von zwei Hinkelsteinen pro Tag zu 1.500 Euro je Stück erhalten haben: Diesem Kundenbedarf werden sie in unserem Beispiel mit ihrer momentanen Ausbringung zwar durchaus gerecht, ihr Gewinn beträgt dabei allerdings nur 380 Euro. Was also können sie tun, um profitabler und nicht wirtschaftlich von den Römern abgehängt zu werden?

Sehen wir uns hierzu zunächst den Arbeitsaufwand und die relevantesten Faktoren in unserem Beispiel an:

– Zur Fertigung eines einzelnen Hinkelsteins benötigen drei Mitarbeiter an drei Stationen zwölf Mitarbeiterstunden sowie einen Transportaufwand zwischen den Stationen von acht Mitarbeiterstunden
– Darüber hinaus kommt es an den Arbeitsstationen zu regelmäßigen Wartezeiten, die vier ungenutzte Mitarbeiterstunden je Hinkelstein nach sich ziehen.
– Unter dem Strich ergibt sich im Moment eine Produktivität von 0,05 Stück je Mitarbeiterstunde.

All diese Kennzahlen müssen nun im Sinne der Gewinnmaximierung mit der dazugehörigen betriebswirtschaftlichen Auswertung verknüpft werden: Zwar können Asterix und Obelix weder die Kosten für das Rohmaterial noch ihre Ausgaben für das notwendige Werkzeug aktiv senken, auf ihre Mitarbeiterkosten und die Transportwege haben sie jedoch sehr wohl direkten Einfluss.

Fazit: Wie die Gallier ihre Produktivität letztendlich erhöhen können

Mithilfe des Kennzahlenwürfels konnten Asterix und Obelix ihre Ausgangssituation analysieren und messbar machen – Diagnose: In unserem Beispiel erfolgt ihre Hinkelsteinfertigung an drei isolierten Produktionsinseln! Daraus lässt sich für das weitere Vorgehen folgendes ableiten:

– Nordsternorientierung: Im Idealzustand gibt es keinerlei Verschwendungen, Transporte oder Produktionsinseln mehr – die gesamte Produktion erfolgt als Fließfertigung.
– Schritt 1 zum Nordstern: Die größten Verschwendungen werden eliminiert und es wird eine Boxen-Fertigung etabliert.
– Schritt 2 zum Nordstern: Die Boxen- wird schließlich zur Fließfertigung transformiert. Darüber hinaus werden Arbeitsinhalte durch die Ideen und Kreativität der Produktionsmannschaft weiter reduziert.

Gelingt es den Galliern, jegliche Arbeitsinhalte unter dieser Prämisse und Schritt für Schritt zu optimieren, wäre im Idealzustand eine Produktivität von 0,667 Stück je Mitarbeiterstunde und ein Gewinn von 880 Euro pro Hinkelstein vorstellbar.

„Auf ähnliche Weise können auch Unternehmen unserer Zeit Verschwendungen minimieren und ihre Gewinne steigern“, so Thomas Schulz abschließend. Allerdings dürfen sie dabei nicht vergessen, dass sie sich in diesem sich ständig wiederholenden Verbesserungs-Kreislauf von einer größten Verschwendung zur nächsten hangeln – der Kennzahlenwürfel liefert ihnen dabei in jedem Schritt die nötige Transparenz und Unterstützung, um das nächste Etappenziel zu erreichen.

Sie wollen mehr über die Prozessoptimierung von Asterix und Obelix erfahren? Dann lassen Sie sich von Thomas Schulz im Interview (https://www.youtube.com/watch?v=0FG-9fXkkRc&t) durch die gesamte Geschichte führen und lernen Sie die Lean Production mit all ihren Stärken im Detail kennen!

Pressekontakt:
Thomas Schulz
Internet: www.lean-nordstern.de
E-Mail: [email protected]

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