Hamm/Ludwigshafen (ots) –
Mitte Mai trafen sich Vertreter der Chemieverbände Rheinland-Pfalz mit dem Bundestagsabgeordneten Martin Diedenhofen (SPD) bei TMD Friction in Hamm. Im Fokus der Gespräche standen der Strukturwandel der Branche und darum, wie die deutschen Industriestandorte erhalten werden können.
„Qualität Made in Germany“ konnte Martin Diedenhofen während eines Werksbesuches in den Händen halten. Die Bremsklötze des Herstellers TMD Friction sind weltweit gefragt. Viele Nutzfahrzeughersteller greifen auf Produkte aus Hamm zurück. Doch der interne Wettbewerb ist groß und die mögliche Verlagerung der Produktion an andere „Low Cost“-Standorte ist gegenwärtig. Und diese Liste ist lang.
Ein Grund sind die hohen Kosten, insbesondere bei der Energie. „Die Gaspreisentwicklung letzten Jahres hat den Standort bedroht. Und auch die Strompreise sind weiterhin deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2017-2022“, erklärt Frank Gümpel. Der Geschäftsführer von TMD Friction beklagt sich nicht nur, er zeigt auch, wo am Standort investiert wird. Dazu gehören Kapazitätserweiterungen in eine neue Presse, Robotik und Nachhaltigkeitsprojekte in Energie- und Materialeffizienz. An jeder kleinen Schraube wird gedreht. Der Bundestagsabgeordnete Diedenhofen dazu: „Mir ist der enge Draht zur Wirtschaft sehr wichtig. Deswegen besuche ich regelmäßig Unternehmen. Hier vor Ort und in der Region wird hochprofessionell gearbeitet.“
Einigkeit gibt es beim Plan eines befristeten Industriestrompreises – „ein von der SPD vorangetriebenes Projekt“, ergänzt der Bundestagsabgeordnete Diedenhofen. Dieser ist wichtig für den Standort, der beispielhaft für viele Unternehmen im Land steht. Hier hakt Bernd Vogler ein, der die Ziele des Industriestrompreises lobt, aber auch darauf hinweist, „dass für den Mittelstand nachgebessert werden muss“. Der Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Rheinland-Pfalz vertritt rund 200 Betriebe der chemisch-pharmazeutischen Industrie im Land. Die meisten sind Mittelständler.
Und neben den Energiepreisen kämpfen diese besonders mit den Regulierungswellen. „Die Gefahr besteht, dass wir uns mit den Vorgaben aus der Brüssel und Berlin den Standort kaputt machen. Wir brauchen ein Bekenntnis für die Industrie und für Beschäftigung“ so Vogler und ergänzt: „Die Unternehmen sind global tätig. Die Gesetzgebung trifft nur die europäischen Standorte. Im Zweifel werden die Produkte in Asien produziert, dann aber unter anderen Bedingungen“.
Deswegen seien Maßnahmen wie der Industriestrompreis auch von großer Bedeutung. Diedenhofen: „Wir sind eine starke Industrienation und das wollen wir auch bleiben. Für die SPD ist eine kluge Politik für heimische Unternehmen und gute Arbeitsplätze deswegen essenziell.“ Und Gümpel: „Für die deutsche Chemie-Industrie gibt es viele Chancen. Der Markt ist da, die Qualität passt. Aber das politische Umfeld muss passen, damit die deutschen Standorte eine Perspektive haben.“
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