Friedrichshafen (ots) –
Erntehelfer, die langwierige und anstrengende Arbeit verrichten, sind immer schwieriger zu finden. Ohne Erntehelfer gibt es weder Erdbeeren noch Tomaten. Aber vielleicht braucht es bald keine Erntehelfer mehr, denn ein Start-up aus Konstanz, Organifarms, hat einen Roboter entwickelt, der Erdbeeren automatisiert ernten kann. „Berry“ heißt er. Aber damit „Berry“ auf den Markt kommen kann, braucht das Start-up noch Geld: rund 1,5 Millionen Euro.
Deshalb haben sich die Jungunternehmer beim ersten Investor Summit Bodensee der Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen beworben. Von den 22 Start-ups, die sich bewarben, überstanden sieben die Vorrunde und erhielten damit die Chance, ihr Geschäftsmodell am heutigen Montag, 17. April, der finanzstarken sechsköpfigen Jury vorzustellen. So wie Hannah Brown und Dominik Feiden von Organifarms, die nach einem hochprofessionellen Pitch nun auf die Kommentare der Jury gespannt sind.
„Euer Vorhaben kann schon interessant werden“, sagt Günter Hagspiel von Guntha Investment & Advisory aus Schwarzach in der Kommentarrunde der Kerninvestoren nach dem Pitch und bittet darum, später noch mehr über den Businessplan von Organifarms erfahren zu dürfen. „Das kriegt Ihr auf jeden Fall finanziert“, wertet Alois Flatz von Flatz & Partners aus Vaduz und ergänzt, dass er es möglicherweise selbst finanziere. Und auch Sven Schulz von der Schulz Group aus Ravensburg bekundet sofort Interesse: „Auch ich würde mich freuen, wenn wir nachher noch miteinander sprechen würden.“ Werner Deuring von der Deuring Group aus Bregenz bestätigt ebenfalls, dass das Thema Erntehelfer für ihn ein großes sei, „aber jetzt warten wir mal ab, wer mit Euch alles sprechen wird.“ Wenn da nichts draus werde, sollten sie sich nochmal bei ihm melden.
Das zeigt: Der Wunsch, zu investieren, ist groß in der Bodenseeregion. Offensichtlich gibt es hier mehr Kapital als Ideen. Das war auch der Grund, warum die sechs Kerninvestoren der ZU den Impuls gegeben haben, den Investor Summit Bodensee zu veranstalten. Kapital und Geschäftsideen sollten zueinander finden. Neben den sechs Kerninvestoren, die als Jury die Pitches der sieben teilnehmenden Start-ups kommentieren, sind noch etwa dreißig weitere gekommen, um sich über Investitionsmöglichkeiten zu informieren.
Neben Organifarms aus Konstanz pitchen folgende Start-ups ihre Ideen: Optocycle aus Tübingen entwickelt ein Analysesystem für Bauschutt; Eversion Tech aus Konstanz stellt Fußsohlen mit Sensoren zur physiotherapeutischen Prävention her; Gymo aus Feldkirch will eine Software-Komplettlösung für Fitnessstudios auf den Markt bringen; FritziFrisch will den Vertrieb von Lebensmitteln über das Internet revolutionieren; MyFeld.ch kann dabei helfen, die Produktion von Lebensmitteln effektiver an die Nachfrage anzupassen; und die Klimafabrik hat das Ziel, Belegschaften von Unternehmen mit Fortbildungen für den betrieblichen Klimaschutz zu sensibilisieren.
Das Feld der Start-ups ist also breit, da sollte doch für jeden Investor etwas Interessantes dabei sein. Genau das ist am Ende des Tages die Herausforderung: Die richtige Geschäftsidee für das eigene Portfolio zu finden – in der Branche, in der man sich gut auskennt. Alle Geschäftsideen, die beim Investor Summit Bodensee vorgestellt werden, haben Potenzial und sind es wert, finanziert zu werden. Sonst hätten sie auch nicht die Vorrunde überstanden.
Aber so wie der Deckel auf den Topf passen muss, muss eben auch das Start-up zum Investor passen. Die Höhe des Finanzbedarfs, ob es sich um einen sechs-, sieben- oder gar achtstelligen Betrag handelt, spielt dabei die geringere Rolle, ob investiert wird oder nicht. Die größere Rolle spielt der perfekte Zuschnitt. Denn neben der Finanzierung helfen die Investoren auch mit Beratung und Netzwerken.
Und so spiegeln die Investoren dann auch den Jungunternehmern ehrlich zurück, wenn eine Geschäftsidee nicht so recht zu ihrem Geschäftsfeld passen will. Mehr noch: Wenn ein Start-up nicht ganz überzeugen kann, geben sie faires und konstruktives Feedback in der Kommentarrunde: „Das wäre ein gutes Thema, aber ich habe das Gefühl, dass die Sensortechnik noch zu Early-Stage ist“, sagt Alois Flatz nach dem Pitch von Optocycle. „In 20 Jahren ist das sicherlich Standard“, sagt Werner Deuring, „aber jetzt noch nicht. Deshalb würde ich Euch gerne mit einem von meinen Experten zusammenbringen, damit er Euch bei der Entwicklung beraten kann.“ Und auch ein Investor aus den hinteren Zuschauerreihen bittet um das Wort, stellt eine technische Fachfrage und kündigt an, später noch weiter über den Entwicklungsprozess diskutieren zu wollen.
„Wir sind sehr froh, dass wir den Investor Summit Bodensee organisiert haben“, sagt Projektleiter Dr. Lennart Brand, ZU-Director of Enterprise & Advancement, „und nach den guten Rückmeldungen der Investoren werden wir ihn auch nicht nur dieses eine Mal organisiert haben“.
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