Schiltach (ots) –
Aufgrund finanzieller Schieflage musste der traditionsreiche Felgenhersteller BBS GmbH in Schiltach (Kreis Rottweil) im Juli 2020 für insgesamt 525 Mitarbeiter Insolvenz anmelden. Davon wurden 108 Beschäftigte in einer Transfergesellschaft aufgefangen. Das Ergebnis von Beratung, Qualifizierung und Vermittlung durch MYPEGASUS kann sich sehen lassen. 81% der Arbeitnehmer haben eine neue Perspektive.
BBS steht für die Namen der einstigen Gründer und den Ort: Baumgartner, Brand, Schiltach. Der Hersteller hochwertiger Leichtmetallräder für Premium-Autos wurde 1970 gegründet. 2001 eröffnete das Unternehmen eine zweite Fabrik in Herbolzheim (Kreis Emmendingen). In Schiltach ist die Gießerei des Unternehmens, in Herbolzheim die Lackiererei. Namhafte Kunden von BBS sind Volkswagen, Porsche oder auch Mercedes-Benz.
Aufgrund des coronabedingten Lockdowns kam BBS in eine ernste finanzielle Schieflage. Dank des persönlichen Einsatzes von Insolvenzverwalter Thomas Oberle ist es glücklicherweise gelungen, einen Erwerber zu finden und damit gemeinsam mit der IG Metall den Fortbestand von BBS und insgesamt 280 Arbeitsplätzen (inklusive Azubis) an den beiden Standorten zu sichern. Seit dem 1.Juni 2021 ist die KW Automotive Gruppe der neue Eigentümer. Für Beschäftige, die nicht vom Erwerber übernommen werden konnten, wurde vom BBS Betriebsrat ein Interessenausgleich/Sozialplan mit dem Insolvenzverwalter verhandelt. Teil des Pakets war die Gründung einer Transfergesellschaft mit einer Laufzeit von sieben Monaten und einer Aufzahlung (Grundlage ist das Transferkurzarbeitergeld analog ALG I) auf etwa 85 Prozent des ursprünglichen Netto-Entgelts. Das Angebot zum Wechsel in die Transfergesellschaft nahmen 108 Beschäftigte an, was einer Übergangsquote von knapp 90 entspricht.
Für den verantwortlichen MYPEGASUS Projektleiter Rainer Leser war die kurze Laufzeit des Projektes (01.06.2021 bis 31.12.2021) eine Herausforderung. Die volle gesetzliche Laufzeit des Transferkurzarbeitergeldes von 12 Monaten kann bei Insolvenzen aus finanziellen Gründen selten ausgeschöpft werden. Die Ferienzeit und eingeschränkte Bildungsangebote durch Corona kamen erschwerend hinzu. Erfreulicherweise konnten trotzdem insgesamt 140 Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Vom Deutschkurs über den Fahrlehrer bis hin zu Weiterbildungen für Industriemeister und speicherprogrammierbaren Steuerungen reichte die Palette. Um eine möglichst wohnortnahe Beratung anzubieten, wurden von der MYPEGASUS Büros und Beratungsräume in der Nähe von Schiltach und in Herbolzheim angemietet.
„Die Transferteilnehmer haben super mitgezogen“, freut sich Rainer Leser. Aber auch die Arbeitgeber in der Region waren äußerst kooperativ. So führten 25 Praktika zu insgesamt 21 Festanstellungen. „Fairerweise muss man dazu sagen, dass sich die Arbeitsmarktsituation in der Region trotz Corona wieder erheblich gebessert hat“, so der Projektleiter weiter. „Sonst wäre so eine gute Vermittlungsquote nicht möglich gewesen!“ Das Engagement von Rainer Leser und seinen Personalberatern wird entsprechend honoriert. So gaben bei einer anonymen Befragung 89% der Transferteilnehmer an, dass der Wechsel in die Transfergesellschaft der richtige Schritt war.
Lob gibt es auch von BBS selbst. „Die Transfergesellschaft hat trotz schwieriger Ausgangslage einen guten Job gemacht. Es war eine gute Entscheidung das Projekt mit MYPEGASUS durchzuführen“, sagt BBS Betriebsratsvorsitzender Markus Wurster.
Rainer Leser ist Diplom-Sozialarbeiter und war viele Jahre in leitenden Funktionen im Berufsförderbereich tätig. Seit 2020 ist er Projektleiter an den MYPEGASUS Standorten in Freiburg und Ravensburg. Besonders wichtig ist es für ihn, gemeinsam mit den Betroffenen tragfähige und längerfristige berufliche Perspektiven zu entwickeln.
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