München (ots) –
Gerade auf den unteren Ebenen eines Unternehmens gelingt es oftmals recht leicht, Karriere zu machen. Doch je höher der Einzelne steigt, desto stärker kann sich das Tempo verlangsamen – oder gänzlich zum Erliegen kommen. Denn gerade mit Blick auf die Führungspositionen sind die Aufstiegschancen rar gesät. Wer sie ergreifen möchte, muss also schon etwas Besonderes leisten.
Dominik Roth ist Headhunter. Er weiß, dass gute Leistungen kaum genügen werden, um die Türen der Chef-Etage zu öffnen. Wichtiger ist es, die eigenen Kompetenzen ganz zum Wohle des Unternehmens einzubringen. Wie das gelingt, verrät Roth in diesem Beitrag.
1. Leistungen allein reichen nicht
Für Kandidaten, die sich um einen Posten in der Chef-Etage bewerben, genügt es nicht, in der bisherigen Karriere mit Erfolgen und einer hohen Leistungsbereitschaft überzeugt zu haben. Entsprechend bringt es sie nicht voran, jetzt noch mehr zu arbeiten. Der sogenannte Track-Record ist auf diesem Level keine Voraussetzung, sondern ein Standard. Vielmehr müssen sie darlegen, wie sie ihr Wissen und ihr Können künftig einsetzen möchten, um das Unternehmen und das etwaige Top-Management-Team zu stärken. Ein CFO kann dem CEO signalisieren, dass er finanzseitig dessen Rücken freihält, sodass sein Peer-Kollege sich auf Vertrieb und Marketing konzentrieren kann. Vom individuellen Erfolg zum Teamerfolg ist die Formel.
2. Strategische Netzwerke für den Erfolg
Führungskräfte mit Ambitionen sollten sich frühzeitig Kontakte zu Aufsichtsräten, Unternehmensinhabern, Gesellschaftern und Headhuntern aufbauen – und zwar situationsunabhängig und ohne ein konkretes Bedürfnis – das machen die meisten Manager laut Dominik Roth falsch. Sie reflektieren einen Bedarf und suchen danach den Kontakt nach außen, was sie in eine Art Bittsteller-Funktion manövriert. Ein strategisch-langfristig ausgerichtet und situationsunabhängiges Netzwerk hingegen ermöglicht einen Zugriff, wenn es die Situation erfordert.
3. Harmoniebedürfnis ist ein Karrierekiller
Daneben ist es wichtig, die Konsequenzen der Arbeit als Führungskraft nicht zu unterschätzen. Immer wieder müssen Konflikte gemeistert, Kündigungsgespräche geführt oder unpopuläre Entscheidungen getroffen werden. Wer in der Chef-Etage zu Harmonie und Teamorientierung tendiert, wird nicht lange aushalten. Man muss unpopuläre Entscheidungen im Sinne des Unternehmens vertreten können. Führungskräfte müssen sich daher fragen, ob sie diese Auswirkungen tatsächlich aushalten können.
4. Geduld und Zeit werden benötigt
Je weiter Führungskräfte auf der Karriereleiter aufsteigen, desto länger können die Erfolge der von ihnen eingeleiteten Maßnahmen auf sich warten lassen. Entscheidungsträger müssen folglich lernen, der Entwicklung geduldig ihren Lauf zu lassen und den unternommenen Schritten zu vertrauen. Vorschnelle emotionale Reaktionen sind hier nicht mehr gefragt – sie könnten das Unternehmen erheblich gefährden.
5. Zum Intrapeneur heranreifen
Künftige Führungskräfte müssen ihren Job nicht nur perfekt ausüben – sie sollten auch bereit sein, sich darüber hinaus zum Wohle des Arbeitgebers einzubringen. Vielleicht mit eigenständig entwickelten Konzepten oder mit erfolgreich betreuten Projekten. Mit Leistungen also, die über das eigentliche Pensum hinausgehen, die dem Unternehmen aber helfen – und die nicht selten mit einer Beförderung belohnt werden.
Über Dominik Roth:
Dominik Roth ist Headhunter und Partner bei Mercuri Urval – einer global führenden Personalberatung, die in der Vermittlung und Potenzialbeurteilung von Führungskräften spezialisiert ist. Er unterstützt Hidden Champions und Technologieführer aus dem industriellen Mittelstand bei allen Themen rund um Headhunting und Management-Diagnostik.
Er ist auch Host des erfolgreichen Karriere-Podcasts „CEO Career Code“ (auf Apple, Spotify und Google Podcast kostenfrei verfügbar)
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