Münster (ots) –
Durch den Wegfall der E-Auto-Prämie ist die Anschaffung für Privatpersonen schlicht nicht mehr attraktiv genug – und das bekommen auch die Autohäuser zu spüren. Doch was bedeutet das jetzt für Autohäuser und sollte man dennoch weiter auf E-Autos setzen?
Der Wegfall der Kaufprämie könnte paradoxerweise dazu führen, dass die Preise für Elektroautos wieder sinken. Dies könnte durch verschiedene Faktoren bedingt sein, darunter technologische Fortschritte, eine gesteigerte Effizienz in der Produktion und eine zunehmende Konkurrenz auf dem Markt. Im folgenden Artikel erfahren Sie, warum der Preis für E-Autos trotzdem sinken könnte.
Sinkende Produktionskosten, intensiverer Wettbewerb: Warum E-Autos nicht teuer bleiben können
Anders als noch vor ein paar Jahren handelt es sich bei E-Autos heute größtenteils um ein ausgereiftes Konzept. Immer mehr etablierte Hersteller fahren die Produktion ihrer elektrischen Modelle weiter hoch, da sie eingesehen haben, dass die Zukunft den E-Autos gehört. Dadurch treten Skaleneffekte ein: Die Massenproduktion wird pro Stück günstiger als die Produktion kleinerer Stückzahlen. Gemeinsam mit den enormen Fortschritten in der Entwicklung neuer Batterien und kosteneffizienterer Materialien und Herstellungsverfahren führt dies zu einer erheblichen Kostenersparnis in der Herstellung. Demnach ist durchaus denkbar, dass diese Ersparnis zumindest teilweise an den Kunden weitergegeben wird.
Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass auch aus dem Ausland immer mehr spezialisierte E-Auto-Hersteller auf den Markt drängen. Zum Beispiel machen seit einiger Zeit die chinesischen Unternehmen XPeng, BYD und Nio, die US-Firmen Rivian und Lucid sowie der vietnamesische Hersteller VinFast den deutschen und europäischen Herstellern Konkurrenz. Diese chinesischen Firmen bieten ihre E-Autos teils zu Preisen an, die weit unter denen für die Modelle europäischer Hersteller liegen. Entsprechend ist es möglich, dass es in Zukunft wieder vermehrt Preisanpassungen und Sonderaktionen geben wird, um mit der neuen Konkurrenz mitzuhalten.
Nicht über den Preis, sondern über den Mehrwert verkaufen
Für Autohäuser, die bislang den Handel mit E-Autos zu großen Teilen über die Kaufprämie angekurbelt haben, bedeutet deren Wegfall dennoch, dass sie nun ihre Strategie anpassen müssen. So sollten sie unter anderem selbst attraktive Optionen zur Finanzierung von E-Autos anbieten und Kunden vermehrt über die Vorteile von E-Autos aufklären, um anstelle von Preisen und Prämien neue Verkaufsargumente zu bieten. Gleichzeitig kann ein spezialisierter Service für E-Autos dazu beitragen, Kunden zu binden und dem eigenen Haus einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Dies setzt jedoch zunächst eine nicht unerhebliche Investition voraus. Nicht nur muss ein derartiger Service für E-Autos erst einmal bedarfsgerecht konzipiert und finanziert werden – auch das Verkaufsgespräch muss anders geführt werden, um Kunden vom Kauf eines E-Autos zu überzeugen. Verkäufer müssen speziell darauf geschult werden, Kunden möglichst umfassend zum Thema zu beraten und über die Vorteile von E-Fahrzeugen zu informieren. Nur so können sie durch langfristige Kosteneinsparungen und die unmittelbaren Vorzüge von E-Autos Interessenten über den Wegfall der Kaufprämie und die damit verbundenen Preisschocks hinwegtrösten.
Neue Chancen für Autohändler – auch ohne E-Auto-Prämie
Bereits jetzt steht fest, dass die Streichung der Kaufprämie die Marktdynamik für E-Autos nachhaltig verändert. Kurzfristig ist wohl mit einem Preisanstieg zu rechnen, sobald die Kaufprämie außer Kraft tritt. Die Preise werden jedoch wahrscheinlich schon bald wieder sinken, da die Hersteller einerseits günstiger produzieren können als noch vor ein paar Jahren und gleichzeitig darauf angewiesen sind, zu wettbewerbsfähigen Preisen zu verkaufen.
Für Autohäuser bringt dies die Herausforderung mit, sich auf die Veränderungen im Geschäft mit E-Autos einzustellen. So gilt es, die eigene Strategie zu überdenken und darauf umzustellen, den Verkauf von E-Autos mit sinnhaften Argumenten und echtem Mehrwert voranzutreiben. Schlussendlich werden nämlich diejenigen Häuser, die jetzt die Chancen der aktuellen Situation erkennen und ergreifen, langfristig die Nase vorn haben.
Über Sascha Röwekamp:
Sascha Röwekamp ist der Gründer und Geschäftsführer der Unternehmensberatung RWKMP®. Zusammen mit seinem Team unterstützt und begleitet er Geschäftsführer und Inhaber von markengebundenen Autohäusern durch ihre Transformation in den Vertrieb der Zukunft. Dabei fusioniert das Team der RWKMP® den Vertrieb, das Marketing und die Digitalisierung in einem einzigen Konzept. Weitere Informationen unter: https://rwkmp.de/
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